Mühlkreisbahn fährt künftig auf Normalspur mit leichteren Fahrzeugen bis zum Hauptbahnhof
BEZIRK ROHRBACH. Nachdem mehr als 20 Jahre lang über die Mühlkreisbahn und deren Zukunft als City S-Bahn, als Regioliner oder RegioTram diskutiert wurde, hat Verkehrslandesrat Günther Steinkellner mit der vergleichenden Systemstudie jetzt einen vorläufigen Schlussstrich gezogen. Deren Ergebnis: Die Regionalbahn soll auf Normalspur erhalten bleiben, eine Anbindung an den Linzer Hauptbahnhof soll mit leichteren, straßenbahnverträglichen Fahrzeugen ermöglicht werden. Wie weit die Mühlkreisbahn ins Obere Mühlviertel fährt, bleibt allerdings auch mit Vorliegen der Studie noch offen.
Eins steht für den FP-Landesrat Günther Steinkellner fest: „Die nun präsentierte Lösung ist ein Zukunftskonzept. Wenn wir dieses nicht umsetzen würden, täte es mir leid für den öffentlichen Verkehr und für alle Staugeplagten.“ Ziel der Studie war, eine objektive, fachliche und abschließende Grundlage für die weitere politische Entscheidungsfindung vorzulegen. Steinkellner ist zuversichtlich, dass das Ergebnis einen politischen Konsens und einen baldigen Grundsatzbeschluss im oö. Landtag zulässt.
Leicht-Zug auf Normalspur
Wie soll nun die neue Mühlkreisbahn ausschauen? Peter Schoop von der beauftragten Metron Verkehrsplanungs AG erklärt das Grobkonzept, das machbar und zukunftsfähig ist: Die Mühlkreisbahn bleibt auf Normalspur und wird auf der zweiten Schienenachse über die neue Donaubrücke bis zum Hauptbahnhof verlängert. Ab der Brücke ist ein Dreischienen-Gleis notwendig, das sowohl für den Zug, als auch für die Straßenbahn geeignet ist. Das sei ohne Erweiterung des geplanten Brückenquerschnitts möglich, so Schoop. „Wir schaffen somit eine neue Direktverbindung nach Linz Ost und zum Hauptbahnhof. Voraussetzung dafür sind allerdings leichtere, straßenbahnverträgliche Fahrzeuge für die Mühlkreisbahn“, informiert der Experte. Solche Zweisystem-Fahrzeuge, die „sehr nahe an einer Vollbahn sind“, hätten sich schon in anderen Ländern bewährt.
Peter Schoop plädiert außerdem auf jeden Fall für die Optimierung des Umsteigeknotens in Urfahr, der „sehr unattraktiv“ ist.
Günstiger als Umspurung
Ein Zeitplan bleibt aber nach der Präsentation der Studie ebenso offen, wie die Kosten für das Projekt. Nur soviel: Die bisher diskutierte RegioTram mit Umspurung wäre auf jeden Fall teurer als die jetzt präsentierte Variante. „Diese lässt außerdem eine Mitfinanzierung durch den Bund zu und auch einen Betrieb bis zum Endbahnhof Aigen-Schlägl“, ergänzt Günther Steinkellner. Ob die Attraktivierung der Strecke bis rauf ins Obere Mühlviertel allerdings finanzierbar ist, ist eine andere Frage.
Stefan Holzer von der Abteilung Gesamtverkehrsplanung und öffentlicher Verkehr, meint dazu: „Wir führen schon seit längerer Zeit Verhandlungen mit den ÖBB bezüglich der Attraktivierung der Strecke. Denn eine Bahn hat nur Zukunft, wenn wir sie aufwerten“, spricht er Geschwindigkeit, Takt oder Kreuzungspunkte an. Das Land bekennt sich zur Mühlkreisbahn als notwendige Alternative zum motorisierten Individualverkehr.
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