Konzert "Stalltänze": Junge Mostviertlerin gibt in Ardagger Einblicke in den Alltag einer Landwirtin
MOSTVIERTEL. Die Künstlerin Barbara Maria Neu gibt mit einer Musikperformance Einblicke in den Alltag einer Landwirtin und räumt dabei mit Klischees auf.
Auf einem Bauernhof im Mostviertel aufgewachsen, beschäftigt sich die Klarinettistin und Künstlerin Barbara Maria Neu in ihrer übergreifenden Musikperformance „Stalltänze“ mit dem Alltag in der Landwirtschaft aus einer weiblichen Perspektive. Dafür entwickelte sie eine fiktive Figur – die selbstständige, alleine lebende, traditionelle Landwirtin Tatiana Romanova.
Zehn Szenen
In zehn performativen Szenen beschäftigt sich „Stalltänze“ auf künstlerische Weise mit Themen wie der Rolle der Frau am Land, Vorurteilen gegenüber dem bäuerlichen Alltag und dem Bauernsterben.
Jedes Geräusch ist ein künstlerischer Impuls
Im Leben der Tatiana Romanova ist alles Musik. Jede Bewegung und jedes Geräusch von Werkzeugen, Materialien, Maschinen und Tieren sind ein künstlerischer Impuls, den sie mit den Klängen ihrer Klarinette und ihren eigenen Bewegungen zu einer ganzheitlichen Komposition vervollständigt.
Gesamtkomposition
„Stalltänze“ setzt sich mit den alltäglichen Arbeitsprozessen von Tatiana Romanova künstlerisch auseinander. Jede Szene verfügt über ihre eigene zeitgenössische Musikkomposition für Solo-Klarinette und ihr eigenes Bühnenbild. Barbara Maria Neu bewegt sich mit ihrer Klarinette von Szene zu Szene und lässt Tatiana Romanova in ihrem Arbeitsalltag agieren. Dabei verbindet sie gleichwertig die performativen, bildhaften und musikalischen Komponenten, die sich gegenseitig bereichern, zu einer Gesamtkomposition.
Live-Performance
Für Stalltänze hat sich Barbara Maria Neu ein geistiges und künstlerisches Frauenteam zusammengestellt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Team ist eine abendfüllende Live-Performance mit dreidimensionalen Bühnenbildern sowie einem etwa einstündigen Kunstvideo entstanden.
Statement der Künstlerin
„Nicht nur das Thema der tatsächlichen bäuerlichen Arbeit der Frauen, die ja wohl bekanntlich, aber entgegen so manchem Klischee, nicht nur Herd und Kind, sondern vor allem auch Motorsäge und Werkstatt umfasst, ist mir in dieser Arbeit ein Anliegen. Auch die Thematisierung und Darstellung von Bäuerinnen, so wie ich sie durch mein Aufwachsen am Bauernhof und im dörflichen Umfeld kenne, die zumeist durchaus offen und interessiert gegenüber Anderem, Fremden und Neuem, sowohl in Kunst und Musik als auch in Kultur sind, spielt in dieser Arbeit eine maßgebliche Rolle“, so die Künstlerin über die Hintergründe von „Stalltänze“.
Große Leidenschaft für Schauspiel und Performative Kunst
Neben der Liebe zu ihrem Instrument ist die Klarinettistin geprägt durch eine große Leidenschaft für Schauspiel und Performative Kunst. Über die seit einigen Jahren parallel zum Musikstudium verlaufende intensive Auseinandersetzung mit Schauspiel, kam Barbara Maria Neu schließlich zur Zeitgenössischen Musik und Performativen Kunst, wo sie eine für sie ideale Schnittstelle ihrer künstlerischen Leidenschaften finden konnte. So beschäftigt sie sich in ihren Projekten zum einen mit Eigenkompositionen und Improvisation, arbeitet aber auch mit diversen Künstlern aus den Bereichen Musik, darstellender und bildender Kunst zusammen, um gemeinsam neue Werke zu schaffen.
Ausstellung
„Abseits der Live-Vorstellungen funktionieren die Installationen - ergänzt um die Video-Szenen - auch als Ausstellung, die den Besuchern als Abendausklang zugänglich ist“, berichtet VP-Bürgermeister Johannes Pressl, der zur Uraufführung am 22. August im Ita-Stadl einlädt. „Wir freuen uns, junge Künstler in unserer Region begrüßen zu dürfen, die das Freizeitangebot um künstlerische Veranstaltungen ergänzen. Barbara Maria Neu schafft es, unsere Traditionen und die Erhaltung unserer Kulturlandschaft mit einer modernen Aufsetzung zu verbinden“, so VP-Landtagsabgeordnete und Moststraßen-Obfrau Michaela Hinterholzer.
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