Westrand Mobile Jugendarbeit seit zehn Jahren aktiv

AMSTETTEN. Mobile Jugendarbeit ist ein Unterstützungsangebot für Jugendliche und junge Erwachsene von 12 bis 23 Jahren. Der Schwerpunkt der Sozialen Arbeit liegt „draußen“ – genauer: dort, wo Jugendliche hauptsächlich ihre Zeit verbringen.

Ausgebildete Sozialabeiter

Ausgebildete Sozialarbeiter treten mit Jugendlichen in Kontakt und arbeiten dabei nach besonderen Grundsätzen, die es ihnen leicht machen sollen, die Angebote zu nutzen.Durch die Niedrigschwelligkeit der Arbeit – ohne Warten auf Termine oder Formulare – sind die Angebote von Westrand sehr leicht zugänglich.

Projekte als Anknüpfungspunkt

Heimo Schaupp von Westrand berichtet von den Projekten, die Westrand veranstaltet: „Wir führen Projekte sowohl in den Anlaufstellen als auch im öffentlichen Raum durch. Wir richten unsere Projekte an den Wünschen Jugendlicher aus und beteiligen sie daran: je nach Interesse, von Bewerbungstraining, Workshops, Turniere bis Klettergarten oder Selbstversorgerhütte.“Die Projekte sind auch eine wichtige Hilfe beim Erstkontakt. Die Leute von Westrand sprechen junge Leute an, stellen sich vor und laden sie zu Veranstaltungen ein.

Mittlerweile sehr bekannt

Heimo Schaupp: „Mittlerweile sind wir schon sehr bekannt. Meist gibt es in einer Gruppe Jugendlicher einen, der schon von uns gehört hat. Das schafft Vertrauen. Mir gefällt, dass Jugendliche so ehrlich und direkt sind. Wenn sie nichts mit uns zu tun haben wollen, sagen sie es offen.“

Sprachliche Probleme haben die Leute von Westrand nie. Irgendjemand in der Gruppe junger Leute kann immer übersetzen. Für den ist das eine wertvolle Erfahrung: Er sieht, dass er eine Kompetenz hat, mit der er anderen Leuten helfen kann.Ein weiterer Weg, Kontakt herzustellen, sind Schulen. Die Leute von Westrand besuchen regelmäßig die Schulen Amstettens und erklären ihre Angebote oder machen auf ihre Projekte aufmerksam. Schaupp: „Viele Schüler sind erstaunt, dass bei uns alles gratis ist.“Angebote – alles gratisÜber das Angebot berichtet Schaupp: „Wir beraten bei allen Themen, welche Jugendliche beschäftigen, und erarbeiten gemeinsam individuelle Lösungsmöglichkeiten. Auf Wunsch begleiten wir Jugendliche zu Terminen wie AMS, andere Beratungsstellen, Polizei, Gericht – überall dorthin, wo es gerade Erwachsene zur Unterstützung braucht.“

Streetwork und offener Betrieb

Westrand ist im Streetwork und im offenen Betrieb aktiv. Schaupp: „Wir sind bei jeder Witterung dort unterwegs, wo sich Jugendliche aufhalten und treten mit ihnen in Kontakt. Unsere Anlaufstellen sind jeweils einmal die Woche geöffnet. Während der Öffnungszeiten treffen sich Jugendliche mit ihren Freunden, führen Gespräche, spielen Tischfußball oder Billard oder verbringen schlichtweg ihre Freizeit bei uns. In unseren Anlaufstellen gilt respektvoller und gewaltfreier Umgang. Freundschaften und VertrauenDer offene Betrieb wird von den jungen Menschen sehr gern angenommen und es haben sich Freundschaften unter den Jugendlichen entwickelt. Auch das Vertrauen zum Westrand-Team wird so intensiviert.

Heimo Schaupp erklärt: „Man muss kein Problem haben, wenn man zu uns kommt. Wer einfach nur wutzeln oder Darts oder FiFa spielen will, ist auch willkommen.

Grundsätze

Einige Grundsätze prägen die Arbeit von Westrand, Schaupp erklärt sie so:

„Freiwillig: Jugendliche entscheiden selbst, ob und wie sie sich auf uns einlassen.

Partizipativ: Wir beteiligen Jugendliche an der Gestaltung unserer Angebote.

Parteilich: Wir sind für alle Jugendlichen da, und unterstützen sie bei der Umsetzung ihrer Interessen.Verschwiegen: Wir geben keine Informationen ohne Einverständnis weiter.

Anonym: Bei uns müssen keine Daten bekannt gegeben werden.Akzeptierend: Wir akzeptieren Jugendliche mit allem was sie besonders macht, wie sie sind.“

Die Kontaktzahlen sind seit 2008 stetig im Steigen. Im Jahr 2018 gab es 6.554 Gesamtkontakte.