Corona im Kongo: Salesianerpater bittet Mostviertler um Hilfe
MOSTVIERTEL. Seit knapp 40 Jahren ist der im Mostviertel bekannte Salesianerpater Johann Kiesling im Kongo (Afrika) für mittellose Menschen im Einsatz. Das Coronavirus stellt auch dort derzeit eine große Herausforderung dar.
Viele kennen den charistmatischen Salesianerpater Johann Kiesling von seinen Besuchen in der Pfarre Amstetten Herz Jesu. Nun war ein Anruf Kiesling aus dem Kongo Grund zur Freude. Er ist gesund und guter Dinge, aber nach wie vor in Quarantäne. Mit Spenden unterstützt der Pater Waisen und mittellose Familien. Waisenkinder liegen dem 1934 Geborenen besonders am Herzen, da er selbst als Waisenkind aufgewachsen ist. Seit fast 40 Jahren wirkt Kiesling im Kongo, baute Schulen, Internate und dutzende Brunnen.
Zehn Mal an Malaria erkrankt
Zehn Mal erkrankte der Pater bereits an Malaria. Dennoch setzt sich der 85-Jährige weiter mit aller Kraft für die Ärmsten der Armen ein. Diese leiden etwa unter Lepra oder eben an Malaria. Jetzt ist die Herausforderung das Coronavirus.
„Not in manchen Regionen sehr schlimm“
15.000 Quadratkilometer umfasst Kieslings riesiges Wirkungsgebiet.Bei seinem Besuch in der Salesianerpfarre Amstetten Herz Jesu informierte der Salesianerpater vor Kurzem über seine Arbeit in Kipushya im Kongo. Er dankte jenen Amstettnern, die ihm schon so großzügig geholfen hätten: „Jede auch noch so kleine Gabe hat wirklich überaus große Wirkung, um den hunderten Straßenkindern und Waisenkindern im afrikanischen Kongo eine Existenz aufzubauen“, so Kiesling über die Bedeutung der Spenden.Die Not in Afrika sei in manchen Regionen sehr schlimm und die Hilfe vielfältig, so würden zum Beispiel Brunnen gebaut und es werde ein medizinischer Blutaustauch für Malaria-Erkrankte ermöglicht.
Werkstätten und Wohnungen sind nötig
Um den Kindern und Jugendlichen zu helfen, brauche es Lehrstellen und dafür benötige man Werkstätten und Wohnungen. Kiesling steht damit ganz in den Spuren des Wirkens des bekannten Jugendpatrons Don Bosco. Der Priester dazu: „Wir können uns gewiss sein, dass uns Jesus eine schöne Wohnung bereitet. Umgekehrt könnten auch wir diesen zahlreichen jungen Leuten in Afrika im Hier und Jetzt eine Wohnung bereiten. Das Glück von Menschen kann mit einer Lehre beginnen und dieses Glück wird gewiss an noch mehr Menschen weitergegeben“.
„Im Innersten vom Busch“
In Kipushya sei man „wirklich im Innersten vom Busch“, so Pater Kiesling über „sein“ Dorf. Eine staatliche Infrastruktur sei in Kipushya und in den umliegenden Dörfern in der südöstlichen Provinz Katanga praktisch nicht vorhanden. Seit vielen Jahren ist Kiesling in dem nur schwer erreichbaren Gebiet im Einsatz. Unermüdlich hat er zahlreiche Projekte – mit vielfacher Unterstützung aus Österreich – umgesetzt. Und die Hilfe geht weiter, davon ist Kiesling überzeugt.
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