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NÖ Ärzte bereit für Corona-Schutzimpfung

Michaela Aichinger, 29.01.2021 19:57

NÖ. Angesichts der Kritik am schleppenden Impfstart unterstreicht die Ärztekammer die hohe Bereitschaft der Ärzte zu impfen. Das Problem liege nun aber am Mangel an verfügbaren Impfstoffen.

Die Corona-Schutzimpfung soll im Bereich der niedergelassenen Ärzte stattfinden. Foto: PhotobyTawat/Shutterstock.com

„Die Ärzte in Niederösterreich könnten jederzeit ihre Angestellten und Patienten impfen, dafür sind sie bestens ausgebildet und vorbereitet“, betont Christoph Reisner, Präsident der NÖ Ärztekammer. Dietmar Baumgartner, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte, stellt fest: „Der aktuell in Österreich verfügbare Impfstoff der Firma BioNTech ist etwas anders in der Handhabung als herkömmliche Impfstoffe, was einen höheren Organisationsaufwand bedeutet. Doch Ärzte können sich auf den neuen Impfstoff gut einstellen. Ihr Interesse ist groß, ihr Wissen und Können zur Verfügung zu stellen und auf breiter Ebene zu impfen. Doch wenn der Impfstoff fehlt, kann selbst die Ärzteschaft nicht weiterhelfen.“

Appell an Politik

Reisner appelliert an die Politik, „nicht nur weitere Impfdosen zu ordern, sondern dafür zu sorgen, dass diese auch möglichst rasch geliefert und verimpft werden“. Zur Impfstrategie in Niederösterreich ergänzt Baumgartner: „Wir brauchen die Ärzte, um einen niederschwelligen Zugang zur Impfung sicherzustellen. Daher sollten gerade diese so rasch wie möglich geimpft werden“.

„Gerechte Verimpfung“

„Die große Bereitschaft der NÖ Ärzte, bei der Immunisierung gegen Sars-CoV-2 mitzuwirken, ist sehr erfreulich“, erklärt SPÖ-Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. „Solange es aber Lieferengpässe bei den Impfstoffen gibt, müssen die Impfstellen in Niederösterreich verteilt werden, damit eine gerechte Verimpfung für alle möglich ist“, führt die Gesundheitslandesrätin weiter aus.

Verteilung nach Berechnungsschlüssel

Derzeit würden die Impfstoffe aufgrund eines bestimmten Berechnungsschlüssels durch den Bund an die Bundesländer verteilt. „Für Niederösterreich stehen 18,9 Prozent der Gesamtimpfstoffmenge zur Verfügung. Aufgrund der beschränkten Anzahl der Impfdosen und der aufwendigen Logistik wurde in intensiven Gesprächen mit Ärztekammer, Bezirksärzten und Notruf NÖ festgelegt, dass leider (noch) nicht in allen Ordinationen geimpft werden kann“, so Königsberger-Ludwig.

„Werden viele Mediziner brauchen“

„Sobald sich die Impfstoffmengen jedoch erhöhen und Impfstoffe zur Verfügung stehen, die besser lagerfähig sind als die aktuellen, soll die Anzahl der Ordinationen rasch aufgestockt werden und ich bin sicher, dass wir ab diesem Zeitpunkt viele Mediziner brauchen werden. Denn grundsätzlich werden wir in Niederösterreich die Impfung im Bereich der niedergelassenen Ärzte durchführen. Sie sind die Gesundheitsexperten, die ihre Patienten am besten kennen, offene Fragen individuell beantworten können und somit eine wichtige Vertrauensbasis für das Impfgeschehen schaffen. In manchen Bezirken haben sich zudem auch schon Ärzte zusammengeschlossen und werden in Impfstraßen für die Impfungen sorgen. Auch einige Gemeinden haben bereits ihr Interesse bekundet, gemeinsam mit den Ärzten eine Impfstraße für ihre Bürger zu organisieren.“, betont die Gesundheitslandesrätin.

„Alle Impfstoffe umgehend verimpfen“

„Wir in Niederösterreich werden alle Impfstoffe, die wir durch den Bund erhalten, umgehend nach dem Priorisierungsplan des Nationalen Impfgremiums, unter www.impfung.at abrufbar, verimpfen. Das Land NÖ wird daher den Empfehlungen der Experten Schritt für Schritt Folge leisten, weil wir sicher sind, dass damit viele Menschenleben geschützt werden können. Aus meiner Sicht braucht es jetzt vor allem den Willen, gemeinsam das Beste aus der Situation zu machen, damit wir möglichst rasch die Immunisierung der Menschen erreichen können“, erklärt Königsberger-Ludwig.


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