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Reparatur-Café Amstetten: Angebot wird gut angenommen

Michaela Aichinger, 18.03.2024 19:03

AMSTETTEN. „Reparieren statt wegwerfen“ – das ist in Amstetten seit mittlerweile sechs Jahren kein Slogan, sondern gelebte Praxis: und zwar im Reparatur-Café. Tips hat mit Initiator Andreas Haker gesprochen.

  1 / 4   Beste Laune beim Reparatur-Café (v. l.): Steve Banner, Gisela Zipfinger und Andreas Haker (Foto: Reparatur-Café)

„Dinge zu reparieren statt wegzuwerfen – das hat mich schon immer interessiert. Ich hatte bereits von Reparatur-Cafés gehört und 2017 habe ich mir gedacht, dass es schön wäre, auch in Amstetten ein solches Café zu haben“, blickt Haker zurück.

Der Amstettner startete auf Facebook einen Aufruf, die Lokalmedien sprangen auf – Eines führte zum Anderen ... Mit Unterstützung der Volkshilfe entstand das Reparatur-Café Amstetten.

Hilfe zur Selbsthilfe

Gemeinsam mit zwölf Helfern unterstützt Haker Menschen bei der Reparatur ihrer Haushaltsgeräte.

„Bei uns sind alle – nach vorheriger Anmeldung – willkommen: Das Wichtigste ist bei uns aber der Gedanke der Hilfe zur Selbsthilfe. Was nicht geht: ein Gerät bei uns abliefern und später wieder abholen“, erklärt Haker. Ersatzteile müssen die Besucher wenn nötig beim Folgetermin selbst mitbringen.

Repariert werde alles, außer Kaffeemaschinen. Haker: „Wir planen pro Gerät etwa eine halbe Stunde ein. Abgesehen von Kaffeemaschinen schauen wir uns alles an, was man alleine ins Reparatur-Café tragen kann.“ Am häufigsten werden Haushaltsgeräte, Radios oder Stereoanlagen repariert.

Außergewöhnliche Dinge

Interessant wird es, wenn Besucher des Reparatur-Cafés ungewöhnliche Dinge mitbringen. „Ich erinnere mich etwa an eine Getreidemühle oder an eine Küchenmaschine, bei der wir das Getriebe bis aufs letzte Zahnrad zerlegt und wieder zusammengebaut haben – und sie hat wieder funktioniert! Und wenn dann Besucher mit 50 Jahre alten Röhrenradios kommen, ist das für uns immer eine Sensation“, erzählt Haker.

Bei alten Geräten finde man die Fehler relativ leicht, das sei bei neuen schon etwas schwieriger.

15 bis 20 Besucher pro Termin

Dass das Angebot gut angenommen wird, zeigen die Besucherzahlen: „Pro Termin kommen zwischen 15 und 20 Leute. Sie freuen sich, wenn die Geräte danach wieder funktionieren und dass die Reparatur höchstens eine freiwillige Spende gekostet hat. Die Besucher sind aber auch oft zufrieden, wenn das Gerät nicht mehr repariert werden kann und sie es guten Gewissens entsorgendürfen“, schmunzelt Haker.

Übrigens: Auch Textilien können im Café repariert werden.

Bewusstsein schaffen

Allgemein glaubt Haker, dass das Interesse am Reparieren statt Wegwerfen gewachsen ist: „Auf der einen Seite schaffen wir durch unser Angebot ein Bewusstsein dafür, andererseits bietet der Reparaturbonus einen Anreiz. Wir verhindern pro Jahr durch unser Café 200 Kilogramm Elektroschrott. 50 Prozent der zu uns gebrachten Geräte reparieren wir beim ersten Termin. Bewusstseinsbildung ist ein Auftrag für uns. Jeder, der uns dabei als Helfer unterstützen möchte, ist herzlich willkommen!“, lädt Haker ein.

Trifft er auf jemanden, der seine Geräte lieber wegwirft, als sie zu reparieren, versteht Haker das auch: „Aber ich freue mich über jeden, der trotzdem zu uns kommt!“

Reparatur-Café Amstetten
Öffnungszeiten: jeden dritten Donnerstag im Monat, 18 – 21 Uhr
Maker Space, Eggersdorferstraße 23, Amstetten (Nähe Wasserturm)
Die nächsten Termine:
21. März, 18. April, 16. Mai, 20. Juni
Anmeldung erforderlich:
Tel. 0676 9362099

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