Jugend-Dialogforum in Amstetten brachte Generationen an einen Tisch

Die Veranstaltung wurde vom Verein MakerSpace[A“, der HAK/HAS Amstetten und Toni Haubenberger initiiert und von der Stadtgemeinde Amstetten unterstützt.

Den Auftakt bildete ein Impulsvortrag von Toni Haubenberger, der seinen neurowissenschaftlich fundierten Ansatz zur Stärkung der Demokratie vorstellte. Er betonte, wie wichtig das Verständnis menschlicher Grundbedürfnisse wie Bindung, Selbstwirksamkeit, Stimmigkeit und Stressregulation für ein funktionierendes gesellschaftliches Miteinander und eine „hirngerechte“ Politik sei.

Sein Fokus liegt dabei auf der „Keimzelle Gemeinde“, wo Demokratie direkt erlebbar und gestaltbar wird.

Schüler bringen Debatte um Jugendgemeinderat auf die Bühne

Im Anschluss zeigten sechs Schüler des Debattierclubs der HAK Amstetten ihr Können und stellten Argumente für und gegen die Einführung eines Jugendgemeinderats in Österreich zur Diskussion. Diese Auseinandersetzung bot den Übergang zur darauffolgenden Fishbowl-Diskussion.

Dort traten Toni Haubenberger, Vizebürgermeister Gerhard Riegler (SPÖ), Vizebürgermeister Markus Brandstetter (ÖVP) und Gemeinderat Yusuf Eroglu (SPÖ) in den direkten Austausch mit wechselnden Schülervertretern.

Die Veranstaltung wurde von Anna Mikesch und Florian Brandstetter, beide Schüler der HAK Amstetten, moderiert.

Generationendialog mit nachhaltiger Wirkung

Günther Sterlike vom Vorstand des MakerSpace[A“ zeigte sich begeistert: „Es war unglaublich inspirierend zu sehen, mit welcher Energie und welchen klugen Gedanken die Jugendlichen die Diskussion bereichert haben. Dieser direkte Dialog zwischen den Generationen und mit der Politik ist genau das, was wir im MakerSpace[A“ fördern wollen. Ein starkes Zeichen für eine lebendige Demokratie in Amstetten.“

Auch HAK-Direktor Rene Bremböck betonte die Bedeutung solcher Formate: „Für unsere Schülerinnen und Schüler ist es eine unschätzbare Erfahrung, nicht nur über Demokratie zu lernen, sondern sie aktiv mitzugestalten und ihre Stimme bei Entscheidungsträgern einzubringen. Das Engagement unseres Debattierklubs und der Moderatorinnen und Moderatoren hat eindrucksvoll gezeigt, wie kompetent und reflektiert sich junge Menschen mit gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen.“

Seitens der Stadtgemeinde unterstrich Vizebürgermeister Markus Brandstetter: „Demokratie benötigt Dialog – wir bereiten mit vielen Projekten die Zukunft der jungen Amstettner vor. Dafür braucht es das gemeinsame Gespräch, um Hintergründe und Ziele zu erklären und die Ideen der Jugend mit einzubeziehen. Ich danke für die Durchführung dieses Diskussionsformats.“

Auch Vizebürgermeister Gerhard Riegler zeigte sich überzeugt: „Die Veranstaltung hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, junge Menschen ernst zu nehmen und ihnen Plattformen für den politischen Diskurs zu bieten. Wir sind beeindruckt von der Qualität der Beiträge und dem professionellen Auftritt der HAK-Schüler.“

Haubenberger: „Offenheit und Interesse der Schüler spürbar“

Toni Haubenberger resümierte: „Die Offenheit und das Interesse der Schülerinnen und Schüler für einen neuen Blick auf Demokratie und die psychologischen Grundlagen unseres Zusammenlebens waren heute spürbar. Das bestätigt mich in meinem Vorhaben, mit der 'Bildungsoffensive für Gemeinden' konkrete Werkzeuge für eine hirngerechtere Politik zu entwickeln. Der heutige Tag war ein wichtiger Impuls und zeigt das große Potenzial, das im Dialog – besonders mit der jungen Generation – liegt.“

Die Veranstaltung diente als lokaler Auftakt für die von Toni Haubenberger geplante „Bildungsoffensive für Gemeinden“, die am Montag, 23. Juni 2025, offiziell im Mostviertel starten soll.