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Vollständige Übernahme von MBA Polymers Austria fixiert

Online Redaktion, 28.06.2017 17:58

AMSTETTEN/KEMATEN. Mit dem 1. Juli erwirbt die Müller-Guttenbrunn Gruppe sämtliche Anteile am Kunststoff-Recycling-Unternehmen in Kematen/Ybbs. Der bisherige Partner aus dem Sillicon Valley stellt sich neuen Herausforderungen.

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Foto: kommunikationsagentur-sengstschmid
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AMSTETTEN/KEMATEN. In der Erfolgsgeschichte von MBA Polymers Austria wird ein neues Kapitel aufgeschlagen: Die Müller-Guttenbrunn Gruppe übernimmt mit 1. Juli sämtliche Anteile an dem Kunststoff-Recycling-Unternehmen in Kematen. Der Amstettner Recycling-Spezialist war bereits bisher Miteigentümer des Joint Ventures, das man 2004 mit dem amerikanischen Partner MBA Polymers Inc. gegründet hatte.

Durch einen Eigentümerwechsel des amerikanischen Partners ergab sich für Müller-Guttenbrunn die überraschende Möglichkeit, das Werk in Kematen in vollem Umfang zu übernehmen. MBA Polymers Austria wird daher ab 1. Juli ein 100%iges Tochterunternehmen der Müller-Guttenbrunn Gruppe sein.

„Mit dem Team von MBA Polymers Inc. hatten wir in den vergangenen 12,5 Jahren einen hervorragenden Partner zur Seite, der uns vor allem mit wichtigem Know-how in der kritischen Startphase unterstützt hat. Mittlerweile ist das Hightech-Recycling aus dem Sillicon Valley im Mostviertel perfektioniert worden und der Standort in Kematen hat sich solide entwickelt. Daher sind wir überzeugt, mit unserem eigenen Team die Erfolgsgeschichte fortschreiben zu können“, erklärt Christian Müller-Guttenbrunn, Geschäftsführer der Müller-Guttenbrunn Gruppe, die vollständige Übernahme.

Ein echtes Vorzeige-Unternehmen

Das Werk in Kematen gilt als eine der fortschrittlichsten Kunststoffaufbereitungsanlagen weltweit. 125 Mitarbeiter produzieren an diesem Standort qualitativ hochwertige „post-consumer“ Kunststoffe (ABS, HIPS, PP und PC/ABS). Der Hauptanteil des Alt-Kunststoffes stammt dabei aus Elektronik- und Elektro-Schrott.

Zuletzt erfolgten Großinvestitionen in eine vierte Extrusionsanlage und eine neue Lagerhalle. Dadurch steigerte man die Verarbeitungskapazität bei MBA Polymers Austria auf über 50.000 Tonnen jährlich. Pro Tonne wiederverwerteter technischer Kunststoffe kann der Ausstoß von rund 4,5 Tonnen CO2 eingespart werden. Damit werden etwa 100.000 Tonnen CO2 Einsparungen erreicht, was dem CO2-Ausstoß von etwa 12.500 Österreichern entspricht! Die von MBA Polymers recycelten Kunststoffe werden für „grüne“ Elektronik-Produkte wie Staubsauger und Kaffee-Maschinen sowie mittlerweile auch für Automobil-Teile eingesetzt.

Der Zufall hilft den Pionieren

Ein zufälliges Treffen bei einem Kongress in der Schweiz brachte Anfang des Jahres 2004 alles ins Rollen: Mike Biddle, Gründer des amerikanischen Recycling-Pioniers MBA Polymers Inc., und Christian Müller-Guttenbrunn hatten die gemeinsame Idee, im Mostviertel ein Kunststoff-Recycling-Werk zu bauen. Am Ende des Jahres wurde schließlich das gemeinsame Joint Venture MBA Polymers Austria Kunststoffverarbeitung GmbH gegründet. Nach dem Aufbau des Werkes im Folgejahr konnte der Mostviertler MBA Polymers-Ableger im März 2006 seinen Betrieb aufnehmen.

Aller Anfang ist bekanntlich schwer – nicht anders war es bei MBA Polymers Austria: Viele Partner – Kunden wie Lieferanten – hatten ihre Zweifel, ob die Vision der beiden Gründer von Erfolg gekrönt sein würde. Vielfach stellte man sich die Frage: Kann der aufbereitete Kunststoff in neuen Geräten verwendet werden? Das gesamte MBA-Team überzeugte jedoch mit neuen Ideen und Innovationen sämtliche Kritiker.

Nicht von ungefähr gab es für diese Pionierleistungen viele internationale Auszeichnungen – sowohl für MBA Polymers als auch für Müller-Guttenbrunn. Das Werk MBA Polymers Austria entwickelte sich zum Vorzeige-Unternehmen der MBA Polymers Inc. Das bisherige amerikanische Partnerunternehmen wendet sich nun mit dem Investor Elephant Equities als neuen Eigentümer anderen Herausforderungen zu. Die Müller-Guttenbrunn Gruppe wird hingegen den kontinuierlichen Erfolgskurs im heimischen Kunststoff-Recycling in den kommenden Jahren weiter fortsetzen.

 Über die Müller-Guttenbrunn-Gruppe:Die Müller-Guttenbrunn Gruppe besteht aus einer Reihe von Recyclingunternehmen in Österreich, Ungarn, Rumänien, Tschechien und einem Handelsunternehmen in der Schweiz. Die Zentrale ist in Amstetten angesiedelt. Die gesamte Gruppe verwertet rund 850.000 Tonnen und spart damit 1 Million Tonnen an CO2-Emissionen (entspricht einer Stadt mit etwa 130.000 Einwohnern) ein. Der Recycling-Fokus liegt vor allem auf Altautos (ELV), Elektro- und Elektronikschrott (WEEE) sowie Mischmetalle und Kunststoffe. Neben der fortlaufenden Entwicklung und Erweiterung der Recycling-Anlagen spielen vor allem die soziale und ökologische Verantwortung eine entscheidende Rolle im unternehmerischen Handeln der gesamten Gruppe.


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