Neurologie: SPÖ und NEOS kritisieren Pernkopf
AMSTETTEN. Die Amstettner SPÖ und die NEOS kritisieren in einem offenen Brief Landeshauptfraustellvertreter Stephan Pernkopf. Aus dessen Büro heißt es, dass parteipolitisches Hickhack nicht kommentiert werde.
AMSTETTEN. Aus dessen Büro heißt es, dass parteipolitisches Hickhack nicht kommentiert werde.Eindringliche Worte richten Gemeinderat Andreas Fröhlich (SPÖ), Vizebürgermeister Gerhard Riegler (SPÖ) und Gemeinderat Christopher Hager (Klubsprecher NEOS) in einem offnenBrief an Landeshauptfraustellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP):
Geschätzter Herr Landeshauptfrau Stellvertreter, Landesrat für Energie, Landeskliniken und Landwirtschaft! Sehr geehrter Herr Dr. Pernkopf! Vor rund drei Wochen wurde öffentlich, dass die Niederösterreichische Landesgesundheitsagentur plant, die Neurologische Abteilung des Landesklinikums Mauer abzusiedeln und Teile davon in die Landeskliniken Amstetten und Melk zu verlegen. Die Zerschlagung des bewährten Standortes Mauer, an dem seit Jahren großartige Arbeit geleistet wird, bedeutet einen Verlust an Know-How und offenkundig eine deutliche Verschlechterung der Gesundheitsversorgung im westlichen Mostviertel. Ein Teil der Neurologie-Betten wird im Zuge der Umstrukturierung dauerhaft abgebaut. Für die Mitarbeiter in Mauer kommt es damit zu gravierenden Veränderungen im Arbeitsleben.Sowohl wir als Gemeindepolitiker, als auch die Bevölkerung und allen voran die Beschäftigten im Landesklinikum Mauer wurden dabei vor vollendete Tatsachen gestellt. Weder die Landesgesundheitsagentur, noch Sie als zuständiger Landesrat für Landeskliniken hielten es für nötig, zuvor mit allen Betroffenen zu sprechen, auf die Argumente der Gegenseite einzugehen oder gemeinsam an einer optimalen Lösung zu arbeiten. Für uns ist klar, dass es für einen derart gravierenden Schritt zuvor intensive Gespräche mit allen Betroffenen braucht. Vor allem die über 150 betroffenen Mitarbeiter hätten sich diesen Dialog verdient. Über die Vorgangsweise sind alle Betroffenen also mehr als zurecht verärgert. Was auf die geschilderten Vorgänge folgte, war ein überwältigender Sturm der Solidarität mit den Beschäftigten im Landesklinikum Mauer. Nach heutigem Stand haben über 15.000 Menschen die Petition zum Erhalt der Neurologie im Landesklinikum Mauer unterzeichnet. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir diese Petition ebenfalls unterstützen und uns auch in Zukunft gegen jegliche Maßnahme stellen werden, die eine Verschlechterung für die Gesundheitsversorgung in unserer Stadt bedeuten würde. Die große Zahl der Unterstützer zeigt deutlich, dass die Amstettnerinnen und Amstettner hinter den Beschäftigten und hinter der Neurologie Mauer stehen. Viele Menschen haben sich auch öffentlich klar dazu bekannt, dass sie das Team der Neurologie Mauer unterstützen und für den Erhalt des Standortes kämpfen.Von Ihnen, Herr Dr. Pernkopf, als zuständiger Landesrat für Landeskliniken hört man zu diesem Thema derweil seit Wochen kein klares Statement. Die Menschen haben es allerdings verdient, dass Sie bei diesem wichtigen und emotionalen Thema Position beziehen. Es kann nicht sein, dass Sie als zuständiger Landesrat die Sorgen von fast 15.000 Menschen ignorieren und in der Causa Mauer weiter schweigen. In diesem Sinne wollen wir Sie höflichst bitten, zu diesem Thema endlich klar Stellung zu nehmen, die zahlreichen Anliegen der Beschäftigten zu behandeln und mit offenen Karten zu spielen. Die Amstettnerinnen und Amstettner und alle Betroffenen im Landesklinikum haben sich hier Klarheit verdient.“
Keine Stellungnahme
Auf eine Bitte zu diesem Brief Stellung zu nehmen, erklärte Pernkopfs Pressesprecher lediglich, dass dies politisches Hickhack sei und dass Hickhack nicht kommentiert werde. Gleichzeitig erklärte er, dass es bereits Gespräche der Niederösterreichischen Landesgesundheitsagentur mit den Betroffenen gebe.
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