
AMSTETTEN. Über mehrere Umwege wurde Restplastik von Amstetten aus nach Malaysia transportiert. Vier Container kamen nun wieder zurück.
AMSTETTEN. Eine große Menge Restplastik wurde von Amstetten per Bahn nach Hamburg von dort per Schiff nach Malaysia transportiert, um dort einem Recycling zugeführt zu werden. Vier Container dieses Plastiktransports kamen wieder zurück nach Amstetten. Laut Greenpeace handelt es sich dabei um nicht recyclebaren Plastikmüll.
Nicht aus dem Gelben Sack
Der gelernte Mostviertler fragt sich sofort: Ist da auch Material aus dem Gelben Sack dabei? Der GDA Geschäftsführer Wolfgang Lindorfer und Gottfried Bieglmayer von der Firma Reclay, die die Gelben Säcke sammelt, können zumindest in diesem Punkt beruhigen. Bieglmayer: „Ich kann Ihnen bestätigen, dass zwischen dem Sammelmaterial aus dem Gelben Sack und der gegenständlichen Lieferung der FCC Amstetten nach Malaysia kein Zusammenhang besteht.“ Vielmehr werde der Inhalt der Gelben Säcke dem Recycling zugeführt. In dem Zusammenhang erklärte Bieglmayer, dass sich das Sammelmaterial der Gelben Säcke seit der Einführung deutliche verbessert habe und die Fehlwürfe deutlich weniger geworden seien.
Export von ReMaCo durchgeführt
Für die Firma FCC Mostviertel Abfall Service GmbH weist Vertriebsleiter Österreich Manfred Grubbauer darauf hin, dass es nicht die FCC Mostviertel Abfall Service GmbH war, die das Plastik nach Malysia transportiert habe: „Das besagte Material wurde von der FCC Mostviertel Abfall Service GmbH – ein Tochterunternehmen der FCC Austria Abfall Service AG – in Österreich an die Firma ReMaCo übergeben. Der Export nach Malaysia wurde von der Firma ReMaCo durchgeführt. ReMaCo ist ein österreichisches Unternehmen, das über alle erforderlichen abfallrechtlichen Genehmigungen verfügt und auch als Berater im Bereich Abfallverbringung in Österreich tätig ist.“
Als ungefährlich erachtet
„Das durch die Firma ReMaCo exportierte Kunststoffmahlgut wurde als ungefährlicher und recyclingfähiger Abfall eingestuft und durch ReMaCo – den uns vorliegenden Informationen zufolge – zum Recycling nach Malaysia transportiert.“
Rückführung durch FCC veranlasst
Das Kunststoffmahlgut wurde von einem österreichischen Unternehmen von der FCC Mostviertel übernommen und stammt nicht aus dem Raum Amstetten. In einer Stellungnahme auf der Homepage weist FCC Mostviertel Abfall Service GmbH daraufhin, dass es FCC Austria gewesen sei, die die Rückführung des besagten Materials veranlasste: „Das ostasiatische Recyclingunternehmen wurde sofort nach Bekanntwerden möglicher Probleme in Bezug auf die Qualität und Recyclingfähigkeit von Teilen des gelieferten Materials schriftlich darauf hingewiesen, dass eine Verbringung des Materials auf Deponien auf keinen Fall erfolgen darf und eine Rückholung nach Österreich unbedingt stattfinden muss.“
Moralische Verantwortung
Die FCC Austria sieht sich ethischer und moralischer Verantwortung verpflichtet: „Die FCC Austria ist nur eines der beteiligten Unternehmen, hat aber aus ethischer und moralischer Verantwortung eine führende Rolle in der Aufklärung und Abwicklung der Angelegenheit übernommen und unterstützen die Behörden bei der lückenlosen und transparenten Aufklärung der Angelegenheit. So hat die FCC auch den Rücktransport der Container in Abstimmung mit dem Bundesministeriums für Klimaschutz organisiert.“
Das Material wird jetzt im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz durch das Umweltbundesamt geprüft. Die FCC Mostviertel Abfall Service GmbH erklärt dazu: „Nach Vorliegen des Analyseergebnisses wird über die weitere Verwertung des Materials entschieden. Aktuell gibt es ein laufendes Ermittlungsverfahren bezüglich des Exportes des Kunststoffmahlguts. Die FCC Austria Abfall Service AG unterstützt die Behörden in der lückenlosen und transparenten Aufklärung der Angelegenheit und wird nach Vorliegen der Analysen über die Ergebnisse informieren.“
Standards in der Abfallverwertung
FCC Austria Abfall Service AG möchte laut eigenen Angaben die Standards in der Abfallverwertung verbessern. „Die FCC Austria hat zu keinem Zeitpunkt Kunststoffabfall zur Deponierung nach Asien exportiert. Vielmehr sind wir uns unserer sozialen Verantwortung bewusst und nehmen den konkreten Fall zum Anlass, um aktiv mit den Branchenvertretern und engagierten Gruppen die Standards in der Abfallverwertung voranzutreiben und zu verbessern. Wir setzen uns für klare Prozesse und Kontrollmechanismen ein, die eine saubere und sichere Verwertung von Abfällen gewährleisten, damit ein “Fall Malaysia„ nicht mehr möglich ist.“