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Initiative soll Lust auf Regionalität und natürlichen Saftgenuss machen

Michaela Aichinger, 13.10.2021 09:06

NÖ. Bereits zum 2. Mal nach 2019 startet die Landwirtschaftskammer Niederösterreich (LK NÖ) gemeinsam mit dem Landesobstbauverband NÖ die Aktion „Apfelsaft aus Apfel g’macht“. Die Initiatoren machen indessen auf die nach wie vor unklare Herkunftskennzeichnung von Säften aufmerksam und geben Tipps zum Apfelsaftkauf.

v.l.): Stellvertretender Direktor der Tourismusschulen HLF Krems August Teufl, Direktorin der Tourismusschulen HLF Krems Birgit Wagner, Landwirtschaftskammer NÖ- Präsident Johannes Schmuckenschlager und Obmann des NÖ Obstbauverbands Martin Sedelmaier (Foto: LK NÖ/Georg Pomaßl)
v.l.): Stellvertretender Direktor der Tourismusschulen HLF Krems August Teufl, Direktorin der Tourismusschulen HLF Krems Birgit Wagner, Landwirtschaftskammer NÖ- Präsident Johannes Schmuckenschlager und Obmann des NÖ Obstbauverbands Martin Sedelmaier (Foto: LK NÖ/Georg Pomaßl)

Passend zur Erntezeit fällt in Krems der Startschuss, weitere Termine in Mistelbach und Amstetten folgen. Alle Interessierten können bei der Apfelsaftherstellung – vom Pressen bis zur Abfüllung – live dabei sein und sich natürlichen Apfelsaft schmecken lassen.

Herkunft oft nicht klar

„Bei vielen Lebensmitteln – so auch bei Apfelsaft – wird häufig nach wie vor eine österreichische Herkunftsanmutung erzeugt, obwohl die Herkunft der Rohstoffe häufig nicht klar ist. Das ist für alle, die auf Regionalität beim Einkauf achten wollen, absolut irritierend“, erläutert Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager die Bemühungen der Landwirtschaftskammer NÖ bei der Kennzeichnung verarbeiteter Lebensmittel voranzukommen.

Trend zu Regionalität

„Ich freue mich über den durch die Corona-Pandemie verstärkten Trend hin zu Regionalität, der besonders bei unseren Direktvermarktern zu spüren ist. Auch der Handel und die Lebensmittelindustrie springt vor allem in der Werbung auf diesen Trend auf. Klar ist allerdings, wo Österreich draufsteht – oder abgebildet ist – muss auch Österreich drinnen sein. Hier gibt es noch deutlichen Verbesserungsbedarf“, betont der Interessenvertreter.

Kontrolle gefordert

Schmuckenschlager fordert Kontrolle und Ausweitung der Primärzutatenverordnung „Die Vielfalt an verschiedenartigen Herkunftsangaben bei Apfelsäften im Supermarkt ist enorm. Hier sollte die im April 2020 verabschiedete Primärzutatenverordnung der EU mehr Sicherheit über die Herkunft schaffen. In Realität ist sie ein erster Schritt in die richtige Richtung. Allerdings ist sie in manchen Themen unzureichend, wird noch nicht kontrolliert und leistet dadurch nur ein Minimum mehr an Orientierung“, so Schmuckenschlager.

Unklare oder täuschende Angaben auf Säften

Ein von der LK NÖ durchgeführter Marktcheck bei den großen drei Playern im Lebensmitteleinzelhandel bringt zu Tage, dass zwar im Vergleich zu 2019 erfreulicherweise weniger, aber immer noch unklare bzw. täuschende Angaben auf Säften vorhanden sind – besonders bei günstigen und daher in großen Mengen abgesetzten Produkten. Diese Verordnung sieht vor, dass bei freiwilliger Angabe des Ursprunglandes oder des Herkunftsortes eines Lebensmittels (die Angabe kann in Worten oder auch mittels Bildsprache wie Fahnen angemutet werden) auch das Ursprungsland oder der Herkunftsort der primären Zutat verpflichtend anzugeben ist, sofern nicht mit dem Lebensmittel identisch.

Primärzutaten-Verordnung kontrollieren

„Ich fordere daher das Verbraucherschutzministerium und Bundesminister Wolfgang Mückstein auf, die Einhaltung der Primärzutatenordnung so rasch als möglich mittels eines im Gesetz vorgesehenen mehrjährigen integrierten Kontrollplans (MIK) zu überprüfen; im aktuellen Kontrollplan 2020 – 2022 ist keine Kontrolle der Primärzutatenverordnung enthalten. Darüber hinaus bietet diese Verordnung keine Lösung für die irreführenden Herkunftsangaben „Hergestellt in Ö“ oder „Abgefüllt in Ö“ und lässt zu viel Interpretationsspielraum, zum Beispiel bei Apfelsaftkonzentrat aus China, das bei österreichischen Herstellern zu Saft verarbeitet wird. Hier erhoffe ich mir die Unterstützung des Ministers – im Sinne des Klimaschutzes, der heimischen Konsumenten und der Qualitätsproduktion unserer Bauern“, appelliert Schmuckenschlager.

Heimische Obstprodukte sind klimafreundlich und von höchster Qualität

Wer auf Nummer sichergehen will, dem sei der Kauf von direktgepresstem Apfelsaft empfohlen – am besten von regionalen Direktvermarktern oder klar gekennzeichnete Säfte aus dem Regionalregal im Handel. „Bei den Produkten der heimischen Obstbaubetriebe stammen die Früchte von ihren hofeigenen Apfelbäumen, welche ohne Umweg zu Saft gepresst werden. Dieses Verfahren ist ganz natürlich, die Produktion sowie Verarbeitung in der Region ist klimaschonend und die Qualität entspricht höchsten heimischen Anbaustandards“, erläutert Martin Sedelmaier, Obmann des NÖ Obstbauverbands und selbst Obstbauer in Thallern bei Krems, die Vorteile von heimischem Apfelsaft.

1300 NÖ Obstbauern

1300 niederösterreichische Obstbauern produzieren nach höchsten EU-Standards auf 2800 Hektar Fläche, davon 700 Hektar Äpfel; neben dem Apfel sind Marille und Erdbeere in großem Umfang in Niederösterreich heimisch. „Wer Produkte von heimischen Obstbauern bezieht, trägt zum Erhalt unserer wunderschönen Kulturlandschaft und dazu bei, dass die Wertschöpfung im Land bleibt. Beim Apfel haben wir in Österreich ideale Anbaubedingungen und eine absolute Selbstversorgung das ganze Jahr hindurch. Auch heuer zeichnet sich eine durchschnittliche aber sehr gute Ernte ab, für die wir sehr dankbar sind. Mit unseren vielen Sorten können wir allen Geschmäckern Genuss versprechen und weitgereiste Äpfel aus Übersee getrost im Regal liegen lassen“, so Martin Sedelmaier.

Regionalität gewinnt in Tourismus und Gastronomie immer mehr an Bedeutung

August Teufl, stellvertretender Direktor der Tourismusschulen HLF Krems, einer TOP-Ausbildungsstätte für den Nachwuchs in Tourismus und Gastronomie, ist mit Schülern vor Ort: „Die HLF Krems stehen für eine umfassende Ausbildung: Wir vermitteln Wissen, Können und Werte. Es gehört dazu, dass unsere Absolventen wissen, woher die von ihnen angebotenen Lebensmittel stammen und wie sie produziert werden. Aus der Praxis ist bekannt, dass auch immer mehr Gäste über die Herkunft der Speisen und Getränke Bescheid wissen wollen. Wir setzen auf hohe Dienstleistungsqualität und kommen dem Trend nach regionalen Besonderheiten und Qualitätsprodukten gerne nach. Ich freue mich, dass die Tourismus- und Gastronomiebranche damit auch ein wichtiger Partner für die heimischen Landwirte ist“, so Teufl.

Freitag, 22. Oktober in Mistelbach, Marktplatz Donnerstag, 28. Oktober in Amstetten, Hauptplatz

Bis zu 50 kg Äpfel dürfen zum Pressen pro Haushalt mitgebracht werden!

Weitere Veranstaltungen in Niederösterreich „Apfelsaft aus Apfel g´macht“

Weitere Informationen unter: www.verlassdidrauf.at

TIPP: Konsumenten können Auffälligkeiten oder Ungereimtheiten jederzeit unter regionalitaetscheck@lk-noe.at melden. Die Landwirtschaftskammer NÖ geht den Meldungen gerne auf den Grund.


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