Freitag 29. März 2024
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EURATSFELD. Mit ihrem Start-up SmartMultiCopters bieten Jürgen Bachbauer, Andreas Leitner und Bernhard Wieser individuelle Drohnen-Lösungen – wie etwa für die Rehkitz-Suche auf Feldern – an. Tips-Redakteurin Michaela Aichinger bat die innovativen Mostviertler zum Gespräch.

Das Team des Start-ups SmartMultiCopters (v.l.) Jürgen Bachbauer, Andreas Leitner und Bernhard Wieser im Schauraum in Euratsfeld (Foto: Andreas Leitner/SmartMultiCopters)
photo_library Das Team des Start-ups SmartMultiCopters (v.l.) Jürgen Bachbauer, Andreas Leitner und Bernhard Wieser im Schauraum in Euratsfeld (Foto: Andreas Leitner/SmartMultiCopters)

Tips: Wie seid ihr zum Thema „Drohnen“ gekommen?Andreas Leitner: Unsere Leidenschaft gilt seit jeher dem Modellbau und besonders dem Drohnensektor, dessen rasante Entwicklung wir von erster Stunde aktiv miterlebt haben. Aufgrund dieser Umstände kamen erste kommerzielle Anfragen aus dem privaten Umfeld und wir durften erste „Drohnen-Lösungen“ für spezielle Anwendungsgebiete umsetzen. Hierbei handelte es sich um Drohnen mit Wärmebildkamera für die Rehkitz-Suche in der Jagd. Die positive Resonanz und Folgeaufträge führten dazu, dass wir 2018 unser Start-up – die „SmartMultiCopters KG“ – gegründet haben. Aufgrund der steigenden Nachfrage – vor allem bei den Kitzrettungs-Drohnen – konnten wir seit Kurzem unser Hobby zum Beruf machen. Seitdem entwickeln und bauen wir individuelle Drohnenlösungen für unterschiedliche Anwendungsbereiche in unserer hauseigenen Drohnenmanufaktur – also „Drohnen made in Mostviertel“. Wir beraten und schulen unsere Kunden. Für Wartungen und Reparaturen haben wir ein Service-Center eingerichtet. Wir betreuen derzeit 50 Jagden. Allein 2020 konnten über 2.500 Rehkitze durch unsere Drohnen gerettet werden.

Tips: Welche Möglichkeiten bieten Drohnen darüber hinaus?Jürgen Bachbauer: Die Möglichkeiten, Fotos und Videos aus neuen Perspektiven zu erstellen, die erst Drohnen möglich machen, faszinieren uns schon lange. Abgesehen davon sind die Anwendungs- und Einsatzmöglichkeiten für Drohnen enorm vielfältig und bieten im Vergleich zu konventionellen Methoden ohne Drohne oft große Vorteile wie Zeit- und Kostenersparnis. Der kommerzielle Einsatz von Drohnen steht im Vergleich zum Hobbysektor jedoch erst in den Startlöchern. Der Grund dafür liegt unserer Meinung nach primär darin, dass die potentiellen Nutzergruppen von professionellen Drohnen über deren Möglichkeiten und Vorteile noch nicht oder noch zu wenig Bescheid wissen. Dennoch rechnen wir in den kommenden Jahren mit einem starken Wachstum beim Einsatz von Drohnen oder bei der Inanspruchnahme von Drohnendienstleistungen im kommerziellen Drohnensektor für industrielle und gewerbliche Anwendungen.

Tips: Wie kann man sich eure Drohnenmanufaktur vorstellen?Bernhard Wieser: Wir bieten einerseits diverse Fertiglösungen von Drohnenherstellern an, die primär für Hobby- und semiprofessionelle Fotografen konzipiert sind. Andererseits entwickeln und bauen wir in unserer hauseigenen Drohnenmanufaktur individuelle Plattformlösungen, die für einen oder mehrere spezifische Anwendungszwecke mit diversen Anbaumodulen von uns konfiguriert werden können. Aufgrund der Plattformlösung aus eigener Produktion sind unsere Drohnen nachrüstbar oder können nachträglich mit zusätzlichen Modulen für weitere Anwendungszwecke ausgestattet werden. Daher sind unsere Drohnen kein Wegwerfprodukt und besitzen eine lange Nutzungsdauer. Sie können bei Rehkitz-Rettung oder Wildtier-Monitoring in der Jagdwirtschaft, bei Feuerwehr und Rettung (bei Personensuchen oder bei Bränden), in der Land- und Forstwirtschaft für ein Vegetationsmonitoring oder etwa bei der Vermessung und Inspektion von Gebäuden und Grundstücken zum Einsatz kommen.

Tips: Verkauft ihr auch Bausätze für Drohnen oder bietet ihr auch Drohnen-Baukurse an?Andreas Leitner: Wir verkaufen nur fertige Drohnen mit Schulungen. Drohnenbaukurse haben wir zwar noch nie durchgeführt, sie wären aber bei Bedarf möglich. Dennoch sollte erwähnt werden, dass Drohnen auch Unfälle und Personenschäden verursachen können. Gerade bei Selbstbau-Drohnen besteht eine erhöhte Gefahr aufgrund von möglichen Fehlern beim Bau und beim Einstellen. Abgesehen davon schränken gesetzliche Vorschriften den Betrieb von Selbstbau-Drohnen stark ein.

Tips: Womit wir beim Thema Sicherheit und Privatsphäre wären: Worauf muss man bei Verwendung von Drohnen eigentlich achten?Andreas Leitner: Erstens benötigt man seit 1. 1. 2021 für Drohnen der „Open“-Kategorie mit einem Gewicht über 250 g einen „Drohnenführerschein“. Die Prüfung erfolgt via AustroControl und ist auch online möglich. Zweitens sind je nach Einsatzgebiet zusätzliche anwendungsbezogene Schulungen von Vorteil, die wir auch anbieten. Bezüglich Privatsphäre ist beim Drohneneinsatz die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einzuhalten. Also dürfen Aufnahmen von Personen nur mit deren Einverständnis erstellt und verwendet werden. Mit unserem Start-up wollen wir die Möglichkeiten und Vorteile, die sich durch den zielgerichteten Einsatz von Drohnen eröffnen, aufzeigen und ein Bewusstsein in der Bevölkerung dafür schaffen, Drohnen sinnvoll, aber auch mit Bedacht einzusetzen.

Mehr Infos gibt es auf www.smartmulticopters.at!


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