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Queiser GmbH: Sanierungsverfahren abgeschlossen

Michaela Aichinger, 22.02.2022 16:22

MOSTVIERTEL. Am Landesgericht St. Pölten wurde heute Dienstag (22. Februar) nach knapp drei Monaten das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung über die Queiser GmbH abgeschlossen. Die angebotene Sanierungsplanquote von 30 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, wurde fast einstimmig von den 105 Gläubigern (inkl. 30 Dienstnehmer) angenommen. Die Mitarbeiter bekamen laut Queiser GmbH sämtliche offene Gehaltsforderungen zu 100 Prozent ausbezahlt.

Der Queiser-Standort Amstetten (Foto: mai)
Der Queiser-Standort Amstetten (Foto: mai)

Die Gläubiger erhalten laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV 1870) eine Gesamtquote von 30 Prozent, wobei eine zehnprozentige Teilbarquote, welche bis 10.03.2022 beim Insolvenzverwalter zu erlegen ist, und jeweils 10 Prozent binnen einem und zwei Jahren bezahlt werden. Die finanziellen Mittel für die Sanierungsplanquote werden aus dem Fortbetrieb des Unternehmens erwirtschaftet. Bis zur Sanierungsplantagsatzung wurden Forderungen in Höhe von rund 1,7 Mio. Euro angemeldet und anerkannt. Das Gesamterfordernis für die 30%-ige Sanierungsplanquote (inkl. Verfahrenskosten) beträgt daher rund 567.000 Euro.

Sanierungsplan als „beste Lösung“ in diesem Fall

KSV1870-Expertin Brigitte Dostal dazu: „Der nunmehr vereinbarte Sanierungsplan stellt die beste Lösung in diesem Insolvenzfall dar. Das Alternativszenario in Form der Zerschlagung des Unternehmens hätte zu einer wesentlich geringeren Quote für die betroffenen Gläubiger geführt. Umso erfreulicher ist es, dass mit allen Beteiligten eine konstruktive Lösung gefunden werden konnte und der Fortbestand des Unternehmens sowie der Erhalt der Arbeitsplätze gesichert ist.“

Erleichterung bei Geschäftsführer Ramharter

Eigentümer und Geschäftsführer Stefan Ramharter zeigte sich nach der Verhandlung erleichtert: „Wir haben binnen kürzester Zeit einen Sanierungsplan ausgearbeitet und gleich im Dezember begonnen, diesen umzusetzen. Zahlreiche Lieferanten sind auch in dieser herausfordernden Zeit an unserer Seite gestanden. Bei ihnen — vor allem aber bei all unseren loyalen und engagierten Mitarbeitern — möchte ich mich aufrichtig bedanken“.

146. Jahr des Bestehens: Queiser wird fortgeführt

Seit 1876 steht der Name Queiser für Lösungen in den Bereichen Druck und Werbetechnik. In den vergangenen Jahren hat das Familienunternehmen zahlreiche lnvestitionen getätigt und acht Firmenübernahmen durchgeführt.

Leistungsspektrum erweitert

Das Leistungsspektrum einer klassischen Offset-Druckerei wurde laut Geschäftsführer Stefan Ramharter kontinuierlich um die Bereiche Digitaldruck, Werbetechnik, Messebau, Lichtwerbung und Textilien erweitert. So habe man versucht, dem österreichweiten Druckereisterben entgegenzuwirken.

Gute Auftragslage

Ramharter blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Die aktuelle Auftragslage ist ausgezeichnet und unsere Kunden vertrauen auch in schwierigen Zeiten auf unsere Kompetenz und unser tolles Team. Darauf bin ich stolz und so werden wir gemeinsam das Traditionsunternehmen Queiser in eine gute Zukunft führen!”

Weitere Infos zur Insolvenz HIER

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