
BEZIRK. Aktuelle Herausforderungen in Gesundheit und Pflege standen im Zentrum eines Gespräches mit Gesundheitsminister Johannes Rauch, Landtagsabgeordneter Silvia Moser und Amstettens Vizebürgermeister Dominic Hörlezeder (Grüne).
Hörlezeder mahnte Verbesserungen bei der Versorgung durch Kassenärzte ein, bemängelte den „zu langsamen Ausbau der Primärversorgungszentren“ und stellte klar, dass die Schließung der Neurologie in Mauer für ihn „höchst skandalös ist und der gesamten Region schadet“. Man habe hier „mutwillig eine funktionierende Struktur zerschlagen“. Hörlezeder: „Das war politisch die größte Sünde der vergangenen Jahre. Man hat dem Landesklinikum Mauer, einem sehr guten geführten Haus, einen Teil seiner Daseinsberechtigung genommen“.
Reformen im Gesundheitswesen
Johannes Rauch, Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, plädierte wiederum für Reformen im Gesundheitswesen: „Es gibt ein einziges Zeitfenster, um zu Reformen zu kommen und das ist der Finanzausgleich. Mein Ansatz ist, dass alle wichtigen Player – also alle Bundesländer, Sozialversicherung, Bund und Ärztekammer – aus ihren Schützengräben herauskommen und darüber diskutieren, was wir im Sinne der Patienten wirklich brauchen“. Wichtig sei es Rauch darüber hinaus, Ärzte von der Bürokratie zu entlasten und den ambulanten Bereich zu stärken. Zudem müsse auch in Sachen Spitalsplanung bundesländerübergreifend gearbeitet werden – etwa, was die Medikamentenbeschaffung betreffe. „Das ist international übrigens bereits üblich“, so der Gesundheitsminister.
Mehr Planungssicherheit
Landtagsabgeordnete Silvia Moser sprach über „das Fehlen eines Regionalen Strukturplans Gesundheit“. Sie kritisierte: „Es braucht Planungssicherheit und mehr Transparenz in Niederösterreich. Die Schließung von Stationen, etwa in Mauer oder Waidhofen/Thaya, sind nicht nachvollziehbar“.