Wirtschaftskammer lud zu Neujahrsempfang
AMSTETTEN. Die Bezirksstelle der Wirtschaftskammer hat Unternehmer der Region zum Neujahrsempfang eingeladen.
Im Zentrum der Veranstaltung stand ein Gastreferat von Manuel Scherscher, dem stellvertretenden Direktor des Bundeskriminalamtes, zum Thema „Cyberkriminalität“. Scherscher, der auch ÖVP-Ortsvorsteher in Mauer ist, informierte die Gäste über „Ransomware“. Dabei handelt es sich um eine Schadsoftware, die in einem Computersystem Daten des Nutzers verschlüsselt. „Für die Wiederherstellung der Daten wird die Bezahlung eines Lösegeldes meist in der Kryptowährung Bitcoin gefordert“, so Scherscher. Als Prävention rät er Firmen unter anderem, eine passende Backup-Strategie zu finden. Abgesehen von Privatpersonen seien vor allem auch Klein- und Mittelbetriebe, Ein-Personen-Unternehmen, große Unternehmen, Bildungseinrichtungen sowie auch Gemeinden und Städte betroffen.
„Verbrecherkonzerne“ am Werk
„Wir haben 2022 176 Angriffe von 30 unterschiedlichen Tätergruppierungen verzeichnet“, so Scherscher. Bei den Tätern handle es sich um „Verbrecherkonzerne“. Ransomware würde im Darknet als Service angeboten. „Die Täter kommen zum einen durch klassisches Hacken ins System und halten sich dort oft über Monate auf, oder über Phishing-Mails“, so Scherscher. Die Erpressungssumme liege bei Klein- und Mittelbetrieben zwischen 50.000 und 100.000 Euro. 2022 sei ein Schaden von rund zehn Millionen Euro entstanden, wobei die Dunkelziffer hoch sei. „Wir raten, den Lösegeldforderungen nicht nachzukommen, aber das muss natürlich jedes Unternehmen selbst entscheiden. Wichtig ist, nach einem Angriff Anzeige in der nächstgelegenen Polizeidienststelle zu erstatten“, betont Scherscher.
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