
BEZIRK. Die Bezirksstelle der Arbeiterkammer hat im Vorjahr rund 4,15 Millionen Euro für die Arbeitnehmer der Region gesichert.
„Rund 22.000 Menschen haben vergangenes Jahr mit uns Kontakt aufgenommen. Manchmal ging es nur um rasche Auskünfte zu arbeitsrechtlichen Fragen. Im Sozialrecht drehte sich ein großer Teil der Anfragen rund um Probleme bei Pensionsansprüchen oder Krankengeld“, berichtete Bezirksstellenleiter Herbert Grurl.
„Wichtige regionale Anlaufstelle“
In rund 7.800 Fällen benötigten die Menschen laut Grurl weiterführende Beratung und die Unterstützung der Arbeiterkammer-Experten in konkreten Problemfällen. „Wir mussten etwa für die Betroffenen vor Gericht ziehen und ihnen zu einer Schwerarbeits- oder Invaliditätspension verhelfen“, so der Bezirksstellenleiter, der betonte: „Das vergangene Jahr hat wieder deutlich gemacht, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind.“
Lage in ganz Niederösterreich
Niederösterreichweit suchten 145.000 Arbeitnehmer die Hilfe der Arbeiterkammer. „Die Arbeiterkammer hat hier 44,9 Millionen Euro für Betroffene erkämpft. Probleme gab es häufig bei der Anerkennung der Schwerarbeitspension“, informierte Kammerrat sowie ÖGB-Regionalsekretär Helmut Novak über Hürden vor allem am Ende eines Arbeitsverhältnisses.
„Die rechtlichen Regelungen in Sachen Pensionsanspruch, Kranken- und Pflegegeld sind äußerst kompliziert und erschweren Menschen, die ein Leben lang hart gearbeitet haben, den Antritt einer Schwerarbeitspension oder den Zugang zu einer Pension wegen Krankheit. Das sollte gesetzlich gelöst werden, Wir stehen für eine Gesetzesreparatur gerne mit unserer Expertise bereit“, so Novak.
Energiehilfen: „Forderungen der Wirtschaft werden nicht gehört“
Sorge bereitet AK-Bezirksstellenleiter Herbert Grurl die Tatsache, dass „Forderungen der Wirtschaft in Sachen Energiehilfen nicht gehört werden“. „Ich hoffe, dass sich hier in nächster Zeit etwas bewegt. Denn sonst könnten die Konkurse steigen, was sich natürlich auf die Arbeitsplätze auswirkt“, so Grurl. Momentan sei in Niederösterreich noch „alles im grünen Bereich“; auch im Bezirk Amstetten sei es noch ruhig. „Dennoch ist bereits ein leichter Personal-Abbau bemerkbar“, ergänzte Kammerrat sowie ÖGB-Regionalsekretär Novak.