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Kunstinitiative Amstetten: Wirbel um Aufkleber

Michaela Aichinger, 11.12.2023 09:40

AMSTETTEN. Für Aufregung sorgte ein am Rathaus-Schaukasten der Kunstinitiative Amstetten (KIAM) aufgeklebter Zettel, auf dem Sanktionen gegen Israel gefordert wurden. Der Amstettner Historiker Gerhard Zeillinger ortet hier ein Antisemitismus-Problem. KIAM distanziert sich von dem Flugblatt.

  1 / 2   Das besagte Flugblatt, das von außen auf den KIAM-Schaukasten geklebt wurde. (Foto: Gerhard Zeillinger)

„Hat die 'Kunstinitiative Amstetten' ein Antisemitismus-Problem in ihren Reihen? Im Zusammenhang mit dem von der Hamas begangenen Massaker am 7. Oktober kann man den israelfeindlichen Aufkleber nur als antisemitische Hetze auffassen. Da dieser Zettel nur auf dem Schaukasten der KIAM und nirgendwo sonst angebracht war, muss man den Eindruck gewinnen, es handle sich hier um eine 'Initiative' dieses Vereins“, meint Zeillinger.

Anzeige wird geprüft

Der Historiker habe diesbezüglich per E-Mail mehrmals mit der Kunstinitiative Kontakt aufgenommen und ersucht, den Zettel zu entfernen – erstmals am 29. November. Zeillinger: „Erst am 4. Dezember – nachdem die Angelegenheit der Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde gemeldet wurde – wurde der Zettel entfernt“. Eine Anzeige wegen Verhetzung werde nun geprüft.

„Öffentliche Stellen sollten sich überlegen, ob sie einen Verein, der diese Hetze auf seinem Schaukasten duldet oder sogar selbst betreibt, weiterhin mit Steuergeldern subventionieren wollen“, so Zeillinger weiter.

„Heftiger Angriff“

Für KIAM-Obfrau Susanne Schober handelt es sich bei Zeillingers Vorwürfen um einen „heftigen Angriff“. KIAM agiere „in keiner Weise“ politisch. „Wir distanzieren uns von diesem Plakat und davon, in irgendeine politische Ecke gedrängt zu werden“, so Schober. Der Zettel sei von außen auf den Schaukasten geklebt worden, es hätte genauso gut jeden anderen Schaukasten treffen können.

Die späte Entfernung des Zettels liegt laut Schober darin begründet, dass Zeillinger seine Mails an eine Newsletter-Adresse gesendet habe, deren Posteingang nicht jeden Tag durchgeschaut werde. „Fakt ist, dass ich den Zettel am 3. Dezember vormittags entfernt habe – sofort, nachdem ich von Herrn Zeillingers Nachricht erfahren habe“, so Schober.

ÖVP-Kulturstadtrat Stefan Jandl zur Causa: „Bei dem angebrachten Flugblatt gibt es keinen Zusammenhang mit Mitgliedern der Kunstinitiative. KIAM hat sich auch bereits davon distanziert. Betonen möchte ich, dass Amstetten für ein Miteinander steht.“


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