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Arbeitslosigkeit in Amstetten steigt nur leicht – SPÖ fordert neue Initiativen gegen landesweiten Trend

Maya Lauren Matschek, 04.07.2025 10:00

AMSTETTEN. Mit Ende Juni waren im Bezirk Amstetten 1.807 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos gemeldet – das entspricht einem Anstieg von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Durchschnitt des ersten Halbjahres 2025 liegt der Zuwachs bei lediglich 0,7 Prozent. Damit entwickelt sich der Arbeitsmarkt in der Region deutlich stabiler als im bundesweiten Vergleich: Österreichweit beträgt der Anstieg 8,1 Prozent.

  1 / 2   Andreas Haider ist seit 1. Juli 2025 der neue AMS-Geschäftsstellenleiter für Amstetten. (Foto: Mathias Swoboda)

„Die jüngsten Prognosen gehen davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich heuer um 3,6 Prozent zunehmen wird, während die Zahl der unselbständig Beschäftigten stagniert. Erst 2026 rechnen wir mit einer allmählichen Erholung“, sagt Andreas Haider, Leiter des AMS Amstetten.

Besondere Herausforderungen zeigen sich weiterhin im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit. Deren Zahl stieg im Bezirk im ersten Halbjahr um 18,1 Prozent. Über die Hälfte der Betroffenen ist älter als 55 Jahre oder weist gesundheitliche Einschränkungen bei der Arbeitsvermittlung auf.

Trotzdem gibt es auch positive Entwicklungen: „In der ersten Jahreshälfte ist 39 langzeitarbeitslosen Personen der berufliche Wiedereinstieg gelungen – das sind um 19 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres“, so Haider.

SPÖ-Landesparteichef Hergovich fordert Jobgarantie

Angesichts der landesweiten Entwicklung zeigt sich Kontroll-Landesrat und SPÖ NÖ-Landesparteivorsitzender Sven Hergovich alarmiert: „Die schwarz-blaue Landesregierung darf nicht weiter zuschauen, wie tausende Niederösterreicher in die Arbeitslosigkeit rutschen. Wir brauchen jetzt mutige Beschäftigungsinitiativen statt leerer Sonntagsreden.“

Laut AMS ist die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich im Juni um 6,7 Prozent gestiegen – bei den unter 25-Jährigen sogar um 12,3 Prozent. Auch die Zahl der Personen in Schulung nahm im Jahresvergleich um 6,7 Prozent zu (bundesweit: +2,5 Prozent).

Hergovich verweist auf das von ihm als damaliger AMS-Chef initiierte Projekt Marienthal: „Das Projekt hat gezeigt, dass Arbeitslosigkeit mit Jobgarantie und gezielter Qualifikation wirksam bekämpft werden kann. Leider hat die Landesregierung dieses Vorzeigeprojekt stoppen lassen – das war ein Fehler, der dringend korrigiert werden muss.“

Für die SPÖ sei klar, dass eine Bekämpfung der Arbeitslosigkeit oberste Priorität haben müsse – etwa durch eine Neuauflage der Jobgarantie Marienthal sowie durch gezielte Programme für Jugendliche und ältere Arbeitssuchende. „Wir reden über mehr als 50.000 Einzelschicksale in Niederösterreich – es ist unsere Verantwortung, diesen Menschen echte Perspektiven zu geben“, so Hergovich abschließend.


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