SPÖ-Frauen Amstetten fordern Lohngerechtigkeit
AMSTETTEN. In Niederösterreich war am 1. November Equal Pay Day – ab diesem Tag arbeiten Frauen statistisch gesehen bis Jahresende unbezahlt. Im Bezirk Amstetten ist die Einkommenslücke noch größer: Hier fiel der Equal Pay Day bereits auf den 18. Oktober. Frauen verdienen durchschnittlich 20,5 Prozent weniger als Männer.
„Seit 1. November arbeiten Frauen in Niederösterreich statistisch gesehen gratis – zwei Monate im Jahr, Jahr für Jahr. Das ist nicht nur ungerecht, sondern gesellschaftlich gefährlich“, betonte Staatssekretärin und SPÖ-Bezirksvorsitzende Ulrike Königsberger-Ludwig.
„Wer weniger verdient, bekommt weniger Pension – und das treibt viele Frauen, vor allem Alleinerzieherinnen, in Altersarmut. Und wo Mütter arm sind, leiden immer auch Kinder mit. Lohngerechtigkeit ist kein Luxus, sondern eine Frage des Respekts und der sozialen Verantwortung.“
Ungleichheit trifft besonders jene, die ohnehin viel leisten
Der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern beträgt in Niederösterreich rund 15 Prozent – im Bezirk Amstetten liegt er deutlich darüber. Besonders betroffen sind Frauen in Pflege, Bildung, Handel und Betreuung – Berufe, die das gesellschaftliche Leben tragen, aber oft schlechter entlohnt werden.
„Diese Frauen halten das System am Laufen und verdienen endlich gerechte Löhne“, forderte SPÖ-Landtagsabgeordnete Kerstin Suchan-Mayr. „Gerade in Zeiten der Teuerung mit steigenden Wohn-, Energie- und Lebensmittelkosten geraten viele Frauen massiv unter Druck. Wer ohnehin weniger verdient, spürt jede Preissteigerung doppelt. Wir müssen faire Bezahlung und echte Gleichstellung endlich zur politischen Priorität machen.“
Vom Lohn zur Pension – eine Kette der Ungerechtigkeit
Was beim Einkommen beginnt, setzt sich in der Pension fort: Frauen erhalten in Österreich im Schnitt rund 40 Prozent weniger Pension als Männer – bedingt durch geringere Löhne, Teilzeitarbeit, unbezahlte Sorgearbeit und Erwerbsunterbrechungen.
„Frauen, die ihr Leben lang gearbeitet, Kinder erzogen und Familien getragen haben, dürfen im Alter nicht arm sein. Wir brauchen Pensionsgerechtigkeit, faire Anrechnung von Erziehungs- und Pflegezeiten sowie eine starke, leistbare Kinderbetreuung, damit Frauen echte Chancen haben“, erklärte SPÖ-Stadträtin Elisabeth Asanger.
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