Pilotprojekt: Tempo 140 auf der A1 bei Haid/Sattledt
HAID/SATTLEDT. Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) plant unter anderem in Oberösterreich auf der A1 zwischen Haid und Sattledt eine Teststrecke für Tempo 140. Der ARBÖ begrüßt eine Testphase. VCÖ (Verkehrsclub Österreich) und Grüne kritisieren das Projekt.
Diese Woche (1. August) startet der Verkehrsminister gemeinsam mit der ASFINAG das Pilotprojekt auf der A1. „Ich begrüße diese Maßnahme, die 140 km/h- Geschwindigkeitsbeschränkung im ausgewählten Bereich auf der Westautobahn in Oberösterreich testen zu lassen“, so Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner. Die Strecke wurde auf Grund von Kurvenradien, Gefälle und Sichtweiten ausgesucht. „Die Höchstgeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde soll den Verkehrsfluss verbessern und gilt nur bei optimalen Straßenverhältnissen. Kein vernünftiger Lenker wird bei Schneefall oder extremer Nässe noch Höchstgeschwindigkeit fahren.“
Projekt erntet Kritik
Der ARBÖ OÖ begrüßt prinzipiell Maßnahmen zur Beschleunigung des Individualverkehrs, hält aber eine Testperiode für sinnvoll, denn: „Dem Faktor Zeitersparnis stehen Bedenken zur Verkehrssicherheit und zur Umweltbelastung gegenüber“, so Thomas Harruk, Landesgeschäftsführer des ARBÖ. Der VCÖ unterstreicht das steigende Unfallrisiko – speziell da die A1 bei Haid der Autobahnabschnitt mit dem meisten Lkw-Verkehr in Österreich ist.
„Kaum Zeitersparnis“
Auf 32 Kilometern Autobahn 10 km/h schneller fahren zu dürfen, bringe den Lenkern praktisch kaum Zeitersparnis, kritisieren die Grünen. 45 Sekunden, wie der ARBÖ ausrechnete. Gleichzeitig führe diese minimale Tempoerhöhung zu einer Erhöhung des Schadstoffausstoßes von 24 Prozent an Stickoxiden sowie elf Prozent bei den Auspuff-Partikeln und zehn Prozent an CO2. „Das ist purer Populismus. Mit dieser Retropolitik will Hofer offenbar von den wirklichen Problemen in der Verkehrspolitik ablenken“, kommentiert der Grüne Verkehrssprecher Severin Mayr.
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