Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Stiftskirche Ardagger: Sakrales Kleinod im Mostviertel

Michaela Aichinger, 19.03.2020 08:05

ARDAGGER. Sie gilt als Prunkstück der Pfarre Stift Ardagger – die der Heiligen Margaretha geweihte Kirche. Ihre Ursprünge reichen weit in die Vergangenheit zurück.

  1 / 3   Besonderheiten der Stiftskirche sind die Krypta, der Kreuzgang und das Margarethenfenster. Foto: Mostviertel Tourismus/weinfranz.at

Die Geschichte weist aus, dass bereits um 200 nach Christus die Römer zum Schutz der Donaugrenze Noricums zumindest einen Wachturm in Ardagger errichtet hatten. Am 7. Jänner 1049 stiftete Kaiser Heinrich III. auf Veranlassung seiner Gemahlin Agnes von Poitou ein Weltpriester-Kollegiatstift zu Ehren der Heiligen Märtyrerin Margarethe.

Margarethenfenster

Nach der Legende dieser Märtyrerin wurde um etwa 1238 das noch im Original erhaltene berühmte Margarethenfenster eingebaut. Es stellt in 14 Kreismedaillons das Leben dieser Heiligen in einem der ältesten Kirchenfenster Mitteleuropas dar. Jedes Medaillon wird von einer erklärenden Umschrift eingerahmt. Das erste Medaillon, die sogenannte Stifterscheibe, zeigt den Bauherrn Propst Heinrich mit dem Modell der wohl ursprünglich geplanten Basilika mit Doppeltürmen.

Stift umfasste mehrere Pfarren

Das Kollegiatstift umfasste in der Vergangenheit die Pfarren Ardagger Markt, Ardagger Stift, Kollmitzberg, Stephanshart und Zeillern. Es wurde von Pröbsten geleitet und mit der landesfürstlichen Erklärung am 12. Jänner 1782 von Kaiser Josef aufgehoben. Seit dieser Zeit wird Stift Ardagger als normale Pfarre geführt, der Status Titularprobst wird an verdiente Priester der Diözese St. Pölten verliehen.

Zum Pfarrverband Ardagger gehört seit September 2011 abgesehen von den Pfarren Stift Ardagger, Kollmitzberg und Stephanshart auch die Pfarre Markt Ardagger.

Kirchweihe mit Prominenz

Übrigens: Die Feier der Kirchweihe am 4. September 1063 war durch die Anwesenheit der bedeutsamsten Männer des Reiches ausgezeichnet. Es handelte sich dabei um Erzbischof Anno von Köln, Erzbischof Adalbert von Bremen, Erzbischof Siegfried Graf Eppenstein von Mainz, Bischof Ellenhard von Freising sowie 24 weitere hochrangige Geistliche.

Besonderheiten der Kirche sind die Krypta, der aus dem Mittelalter stammende Kreuzgang und wie beschrieben das berühmte Margarethenfenster.

Die Gründungssage

Der lokalen Sage nach habe sich der Kaiser Heinrich III., begleitet von seiner Gemahlin Agnes von Poitou, auf der Jagd befunden, als diese im tiefsten Walde von Geburtswehen überrascht wurde. In dieser misslichen und hilflosen Lage gelobte die Kaiserin, anstatt der dortigen Waldkapelle zu Ehren der Heiligen Margaretha eine Kirche samt Kloster zu stiften, wenn die bedrohliche Stunde vorüber gehe und das Kind gesund und wohlauf das Licht der Welt erblicke. Die Sage will es, dass ihr Gebet erhört und das Kind auf den Namen Margarita getauft wurde.

Kirchenführungen

Pfarramt Stephanshart

3321 Stephanshart, Dorfplatz 3

Tel. 07479/7246

pfarramt.stephanshart@aon.at

Dauer der Führung: ca. 60 Minuten

Treffpunkt: beim Eingang in den Friedhof (bei Schlechtwetter direkt in der Kirche)


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden