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In der Justizanstalt Asten kam es seit Jahresbeginn zu sieben Übergriffen auf Mitarbeiter

Rafael Haslauer, 28.05.2019 11:14

ASTEN. Neue Erkenntnisse aus der Justizanstalt Asten lassen an der angeblich so vorbildhaften Führung erneut große Zweifel aufkommen. Laut Insidern soll es regelmäßig zu Verstößen seitens des Gefängnisleiters, Martin Kitzberger, kommen.

Symbolfoto: sakhorn/shuttertsock.com
Symbolfoto: sakhorn/shuttertsock.com

Seitdem wir im Oktober des vergangenen Jahres erstmals über die JA Asten in einem kritischen Kontext berichteten (Zwölf Ausbrüche in einem Jahr), treten immer wieder neue Details ans Tageslicht, die das Gefängnis in ein schlechtes Licht rücken.

Angst unter Mitarbeitern

Von vielen Medien als die Vorzeigeanstalt überhaupt beschrieben, stößt diese Aussage vielen Mitarbeitern sauer auf. „Ich frage mich, wie vorbildhaft eine Anstalt sein kann, deren Mitarbeiter sich an ihrem Arbeitsplatz nicht mehr sicher fühlen, da seitens der Gefängnisleitung Regeln nicht eingehalten werden“, so ein Insider, was von der Pressestelle der JA Asten allerdings dementiert wird. Und dennoch kam es seit Jahresbeginn zu sieben Übergriffen, die teils wochenlange Krankenstände der verletzten Mitarbeiter nach sich zogen, wie die Insider berichten.

Gefährlicher Insasse

Erst vor wenigen Wochen wurde ein schwer psychisch kranker Insasse, aufgrund selbst- und fremdgefährdendes Verhaltens, von der Psychiatrie in die Justizanstalt Asten überstellt. Aus der Pressestelle der JA Asten heißt es, dass es immer wieder zu unvorhersehbaren Impulsausbrüchen komme und, „dass es hierorts bereits zu Übergriffen gegen Strafvollzusbedienstete durch den psychisch schwer erkrankten Rechtsbrecher gekommen ist und in zwei Fällen Anzeige erstattet wurde.“ So viel zu den Fakten. Was aber auf großes Unverständnis bei vielen Mitarbeiter stößt, ist der Inhalt folgender Aussage unseres Insiders.

Dubiose Anordnung

„Die Gefängnisleitung (Anm. Martin Kitzberger) gab die Anordnung, dass künftig das Wachpersonal nicht mehr alarmiert werden darf, sollte es erneut zu einem Impulsausbruch des Insassen kommen. Diese Anordnung gab Kitzberger mündlich an seinen Pflegekoordinator weiter, der dann wiederum das Justizwachekommando über die neue Vorgehensweise in Kenntnis setzte.“ Das Pflegepersonal müsse mit dem schwer psychisch kranken Insassen also alleine klarkommen.

Ermittlungsverfahren

Auch diese Aussage unseres Insiders wird seitens der Pressestelle dementiert. „Eine Anordnung, die exekutives Handeln der Justizwache einschränkt, hat es nicht gegeben bzw. würde diese im Widerspruch zu den im Strafvollzugsgesetz normierten Regelungen der Ausübung von Befehls- und Zwangsgewalt bzw. Sicherheitsmaßnahmen stehen.“ Was unglaublich klingt, sei in der JA Asten laut Insidern aber traurige Realität. „Nicht umsonst ist ein Ermittlungsverfahren gegen Herrn Kitzberger am laufen“, so der Insider weiter – dies wird auch von der Staatsanwaltschaft Wels bestätigt.

Termin im Gefängnis

Bestürzt zeigt sich auch Neos-Gemeinderat Thomas Madler, der sich von Anfang für mehr Transparenz bezüglich der Justizanstalt Asten aussprach. „Diese Teils schweren Vorwürfe werde ich bei meinem nächsten Gespräch mit der Gefängnisleitung, Herrn Martin Kitzberger, am 27. Juni 2019 thematisieren. Mir ist es wichtig, diese Dinge auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen, da mir nicht nur die Sicherheit der Menschen außerhalb, sondern auch der Menschen innerhalb der Mauern wichtig ist.“


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