Oberflächenbeschichtung wirkt aktiv gegen Keime
ATTNANG/P./WELS. Gesundheitsschädigende Keime können sich auf alltäglich verwendeten Oberflächen verbreiten. Gefährdete Stellen sind etwa Schalter, Tische, Sessel, aber auch Gehäuse von medizinischen Geräten. Um eine keimtötende Oberfläche zu erzeugen, werden bisher dem gesamten Kunststoffmaterial biozide Stoffe - Additive - beigemengt oder sie wurden mit bioziden Lacken lackiert. Wirken können diese aber nur an der Oberfläche.
In einem Forschungsprojekt haben Werkstoffwissenschaftler und Biotechnologen der FH OÖ in Wels gemeinsam mit dem Attnanger Unternehmen Inocon Technologie GmbH die Möglichkeiten für biozide Beschichtungen durch Atmosphärisches Plasmasprayen getestet. Die Versuche verliefen vielversprechend, die Marktreife steht bevor.
Erfolgreiche Erstversuche
Die Versuche sind erfolgreich verlaufen. „Das Plasmaspray-Verfahren eignet sich für die Beschichtung verschiedenster Oberflächen: von der Badausstattung in Krankenanstalten über Haltestangen in öffentlichen Verkehrsmitteln bis hin zu Türklinken, Lichtschaltern und Möbeloberflächen in Arztpraxen“, sagt Studiengangsleiter FH-Prof.Daniel Heim. „Prinzipiell lässt sich damit jede Oberfläche beschichten, die kontaminiert werden könnte.“
Umweltfreundlicher Ersatz für Desinfektion
„Damit kann der Einsatz klassischer Desinfektionsmethoden, die die Oberfläche langfristig zerstören können, stark reduziert oder vermieden werden. Weiters wird nur dort eine biozide, hauchdünne Beschichtung aufgebracht, wo es wirklich nötig ist. Das verringert die verbrauchte Biozid-Menge, spart Kosten ein und ist umweltfreundlicher“, sagt Heim weiter.
Auf dem Weg zur Marktreife
Aktuell laufen bei Inocon umfangreiche Verschleißprüfungen und Alterungstests. Gespräche mit Krankenhausausstatter laufen bereits sehr erfolgreich.
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