In Bärnkopf sollte man am besten tief Luft holen
BÄRNKOPF. Man grüßt sich, man kennt sich, man hilft sich - das ist das, was hier in Bärnkopf noch zählt. Denn: „small is beautiful“, lacht Bürgermeister Arnold Bauernfried (SPÖ). In der Tat, im Zuge dieser Ortsreportage sind wir in der kleinsten Gemeinde im Bezirk Zwettl zu Gast - dem Luftkurort Bärnkopf.
Sie ist die kleinste, jüngste und höchstgelegenste Gemeinde des Waldviertels. Dort, auf rund 1000 Meter Seehöhe, leben die Bärnkopfer - und zwar nicht hinter dem Wald, sondern mitten drinnen. Mit 96 Prozent Bewaldung zählt die Gemeinde zu einem der größten geschlossenen Waldgebiete Österreichs.
Im 18. Jahrhundert begann der damalige Grundbesitzer Joseph Weber Edler von Fürnberg den bis dahin eher brach liegenden Weinsberger Wald intensiv zu nutzen. Mehrere Schwemmteiche wurden errichtet, später auch eine Holzbahn. Über 200 Jahre lebten die Bewohner der Gemeinde fast ausschließlich von der Forstwirtschaft, bis sich ab 1970 Bärnkopf auch als Tourismusgemeinde einen Namen machte. Dem ehemaligen Holzfällerdorf wurde im März 2007 nach strenger Prüfung von offizieller Seite das Prädikat „Luftkurort“ verliehen. Die Messwerte sprachen für sich, die absolut ruhige Lage inmitten der Natur ebenso.
Einst zum Zwecke der Holzschwemme angelegt, lockt der Schlesingerteich heute zahlreiche Badegäste und Fischer an. „Vom Schwemmen zum Schwimmen“ , fasst Bürgermeister Arnold Bauernfried die Entwicklung zusammen.
Langlauf-Paradies
Im Winter gilt Bärnkopf mit seinem großzügigen Loipennetz (rund 65 Kilometer, inklusive Flutlichtloipe) als ein wahrgewordenes Paradies für Langlauf-Freunde. Auf Skiern geht es quer durch die Wälder des Weinsberger Waldes, wo man die unberührte Natur noch in vollen Zügen genießen kann.
Gemeindeamt als „All-Inclusive-Club“
Das Gemeindeamt führt Bauernfried übrigens alleine. Hier werden nicht nur Bauverhandlungen und rechtliche Dinge geklärt, auch private Anliegen finden immer wieder Platz. „Ich erledige des Öfteren die Arbeitnehmerveranlagungen für die Bürger, das war schon immer so“, so Bauernfried und zieht augenzwinkernd den Vergleich mit einem „All-Inclusive-Club“.
2012 übernahm der heute 61-Jährige das Ruder der Gemeinde, das Pensionsufer rückt schön langsam in Sichtweise: „Ja, es wird in den nächsten Jahren Thema werden“, so Bauernfried abschließend.
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