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„Die Hilfe für Flüchtlinge ist eine Kernaufgabe des Roten Kreuzes“

Sabrina Reiter, 27.07.2015 16:44

BEZIRK BRAUNAU. Anfang Juli gründete sich im Bezirk eine Steuerungsgruppe zur Unterbringung weiterer Flüchtlinge (Tips berichtete in der letzten Ausgabe). Mit im Boot ist auch das Rote Kreuz mit Bezirksgeschäftsführer Herbert Markler, der auf Unterstützung hofft.

Tips: Im Bezirk Braunau sollen weitere 200 Unterbringungsplätze für Flüchtlinge geschaffen werden. Wie hilft das Rote Kreuz dabei? Und was sind die nächsten Schritte?

Herbert Markler: Das Rote Kreuz wird, wie bereits die Volkshilfe, Diakonie und Caritas, die Betreuung der Flüchtlinge in Quartieren ab mindestens 20 Personen übernehmen. Nach der Prüfung der Eignung von Quartieren, welche uns angeboten werden, erfolgt die Abstimmung mit dem Land Oberösterreich und der Gemeinde. Bei einem positiven Ergebnis erfolgt dann die Information der Bevölkerung vor der Umsetzung.

In der Bezirkssteuerungsgruppe unter Leitung von Bezirkshauptmann Georg Wojak ist auch das Rote Kreuz eingebunden. Gut ist in dem Zusammenhang, dass Wojak alle Landtagsabgeordneten aus dem Bezirk Braunau, Franz Weinberger, Erich Rippl und David Schiessl mit im Boot hat und die Integrationsbeauftragte der Bezirkshauptmannschaft Eva Gaisbauer. Wir alle ziehen an einem Strang und erfüllen unsere Hausaufgaben.

Tips: Ab Anfang August ist ja ein Notquartier für 80 Personen im Einzugsbereich der Ortsstelle Braunau geplant. Wie kann man sich das vorstellen und wie sieht die Arbeit der Rot Kreuz Mitarbeiter dabei genau aus?

Markler: Die Landwirtschaftliche Fachschule Burgkirchen stünde im August zur Verfügung, derzeit ist die Umsetzung jedoch noch nicht fixiert. Ziel des Roten Kreuzes ist es, die Flüchtlinge und Asylwerber sowohl bei alltäglichen als auch bei organisatorischen und administrativen Aufgaben zu unterstützen. Dies umfasst die Organisation in der Unterkunft, wie Reinigung, Hygiene und Verpflegung sowie die Koordination mit Ämtern, Behörden und anderen sozialen Einrichtungen. Auch die Organisation und Durchführung von Aktionen für die Flüchtlinge wie Integrationsveranstaltungen, Deutschkurse und so weiter.

Tips: Wie schwierig ist es im Bezirk, geeignete Quartiere zu finden?

Markler: Quartiere, die für mehr als 20 Personen geeignet sind, gibt es nicht so viele. Wir erfahren hier aber sehr große Unterstützung von unseren Bürgermeistern des Friedensbezirkes Braunau.

Tips: Warum hilft das Rote Kreuz und warum sollten wir alle helfen?

Markler: Die Hilfe für Menschen in Not ist eine der Kernaufgaben des Roten Kreuzes, weltweit ist die Hilfe für Flüchtlinge die tägliche Arbeit des Roten Kreuzes. In Oberösterreich waren wir bisher damit nicht betraut. Nun ist das Land Oberösterreich an uns herangetreten, mit der Bitte auch auf diesem Gebiet tätig zu werden.

Ich denke, wir dürfen dankbar sein, seit 70 Jahren in Frieden leben zu können. Unsere Großeltern haben teilweise selbst eine Flucht erlebt, als Flüchtling oder Familie, die Flüchtlinge aufgenommen hat. Jenen, die Flüchtlinge aufgenommen haben, sollten wir es gleichtun.

ZUM THEMA:

Aktuell sind im Bezirk Braunau 300 Flüchtlinge untergebracht und auf die Gemeinden Braunau, Geretsberg, Lengau, Maria Schmolln, Mauerkirchen, Ostermiething und Uttendorf verteilt. Weitere 200 Plätze sollen jetzt hinzukommen. Wer ein Quartier zur Verfügung stellen oder helfen möchte kann sich unter 07722/62264 melden.


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