Krankenhaus-Betriebsrat machte auf Personalmangel aufmerksam
BRAUNAU. Mit einer ungewöhnlichen Aktion machte der Betriebsrat des Krankenhauses St. Josef auf fehlende Kollegen aufmerksam: Rund 300 Pappfiguren wurden vor dem Gebäude aufgestellt.
In Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft vida und der Arbeiterkammer stellte der Betriebsrat des Krankenhauses Braunau rund 300 Pappfiguren vor dem Krankenhaus St. Josef auf, die stellvertretend für fehlende Kollegen stehen sollen. Mit der Aktion sollte am Freitag, 15. November, auf einen Personalmangel in Österreichs Krankenanstalten hingewiesen werden. Diese bräuchten laut der Gewerkschaft vida 20 Prozent mehr Personal – quer durch alle Berufsgruppen. „Krankenhäuser sind keine Fabriken und Menschen keine Autos, an denen man im Akkord herumschraubt. Heilung braucht Zeit und Zuwendung. Wir möchten Patienten und Angehörigen mehr davon geben können“, betont Markus Simböck, der Betriebsratsvorsitzende des Krankenhauses Braunau.
Fehlender Nachwuchs in der Pflege
Schuld sei fehlender Nachwuchs. Im Bezirk Braunau hätten im vergangenen Jahr nur 19 Personen eine Pflegeausbildung abgeschlossen. „Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass sowohl die Ausbildung als auch der Beruf an sich attraktiviert werden müssen“, erklärt Simböck.
Stellungnahme der Geschäftsführung
Krankenhaus-Geschäftsführer Erwin Windischbauer reagierte mit einer Stellungnahme auf die Aktion. Er bedauerte, dass dabei der Eindruck entstehe, dass im St. Josef 20 Prozent der Planstellen nicht besetzt seien, in Wirklichkeit seien es jedoch derzeit 21 ausgeschriebene Posten auf 808 Vollzeit-Stellen, was 2,6 Prozent und damit dem Durchschnitt der vergangenen Jahre entspreche. Das Krankenhaus bemühe sich sehr, die Rahmenbedingungen für die Belegschaft zu optimieren, denn die Mitarbeiter seien die wichtigste Säule des persönlichen Ordensspitales.
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