
ASPACH. Beim Bezirksjägertag im Gasthaus Danzer in Aspach trafen sich rund 300 Jäger und viele Ehrengäste, um über aktuelle Jagdthemen zu sprechen. Diskutiert wurden unter anderem die Auswirkungen des Klimawandels und die Rotwildproblematik im Kobernaußerwald.
Zwar fand der Bezirksjägertag heuer in einem eher ungewöhnlichen Rahmen, da im Mai und ohne Trophäen, statt. Nichtsdestotrotz gab es für die Jäger des Bezirks Braunau einiges zu besprechen und zu feiern.
Aspachs Bürgermeister Georg Gattringer (ÖVP) begrüßte die vielen Jäger im Saal und lobte die gelebte Kameradschaft als Bestandteil der Jagdkultur. Bundesrat Ferdinand Tiefnig wiederum sprach über die erhöhte Beanspruchung des Waldes seit der Pandemie und die negativen Folgen des Klimawandels. Er bot an, die Probleme gemeinsam zu besprechen.
288 Jagdhunde im Bezirk
Der Bezirkshundereferent Walter Schanda berichtete, dass im Bezirk aktuell 288 Jagdhunde geführt werden. Von ihnen sind 210 geprüft und 71 in Ausbildung. Er ermutigte die Jäger, die Beihilfemöglichkeiten des Landesjagdverbandes, wie die Impfbeihilfe oder Unterstützung bei Tierarztkosten, vermehrt in Anspruch zu nehmen.
Bei der Brauchbarkeitsprüfung in Schalchen traten im Vorjahr nur sieben Hunde an – sie bestanden die Prüfung erfolgreich. Die nächste Prüfung findet am 16. Oktober in Schalchen statt.
Abschusspläne erfüllt
Oberförster Peter Kölblinger lobte die erfüllten Abschusspläne. Nur vier Gemeinden waren dieses Jahr zu begehen und neu zu beurteilen. Während die Bejagung des vielen Rehwildes keine Schwierigkeiten mache, seien allerdings beim Schwarzwild steigende Abschusszahlen und vermehrt Schäden in der Landwirtschaft zu verzeichnen.
Rotwild-Problematik
Zudem berichtete er über Probleme beim Rotwild im Kobernaußerwald, die aufgrund der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Interessensgruppen entstehen. Aktuell sei ein Abschussplan für acht Stück Rotwild genehmigt. Laut Kölblinger sei somit der Bestand im Kobernaußerwald keinesfalls gefährdet.
Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner meinte dazu, dass er zu diesem Thema schon jahrelang eine Bestandserhebung fordere. Es könne nur gemeinsam mit Behörde und den Bundesforsten als Grundbesitzer eine Lösung für das Rotwild geben.
Zwei Goldschakale
Bei den Abschusszahlen für 2021 sind im Bezirk unter anderem 6.381 Stück Rehwild, 308 Stück Schwarzwild, 2.745 Hasen, 168 Dachse, 749 Füchse und zwei Goldschakale zu verzeichnen.
Neue Jagdhornbläsergruppe
Lobend erwähnt wurden auch die Jagdhornbläsergruppen. Die Gruppen Adenberg, Engelbach, Mattigtal und Weilhart werden seit 2021 durch die Gruppe Schlossberg ergänzt. Der Bezirksjägertag wurde dieses Mal von den Mattigtaler Jagdhornbläsern musikalisch gestaltet.
Diverse Auszeichnungen
Bezirksjägermeister Johann Priermaier und Sieghartsleitner überreichten einige Auszeichnungen an verdiente Kameraden. Es wurden sieben Jagdhornbläserabzeichen, sechs Medaillen für die stärksten Rehwildtrophäen im Bezirk, drei Raubwildnadeln und 18 Goldene Brüche vergeben. Drei Jäger feierten ihr 60-jähriges Jubiläum. Eine Urkunde für jagdliche Verdienste erhielt Heinrich Lechner aus Kirchberg, der bereits seit 18 Jahren Jagdleiter ist. Christoph Wimmer aus Schwand wurde für seinen Medaillenbock mit Gold ausgezeichnet.
Weitere Veranstaltungen
Weitere Veranstaltungen sind bereits geplant. Am 7. August wird in Aspach der Bezirks-Frühschoppen mit Streckenlegung veranstaltet. Am 27. August treffen sich die Jäger zum Keilerschießen in St. Johann. Einen Rückblick zu vergangenen Veranstaltungen gibt es auf der Seite des OÖ. Landesjagdverbandes.