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Ob Ehering oder Hörgerät: Braunauer Auftragssucher finden verlorene Schätze

Theresa Senzenberger, 07.06.2022 07:00

BEZIRK BRAUNAU. Sie sind Experten im Suchen und Finden: Die Auftragssucher von verlorenundfinden.at. Seit Kurzem steht das Portal der Sachensucher aus dem Bezirk Braunau unter neuer Leitung: Martin Beck aus Eggelsberg hat das Projekt übernommen.

Auch unter Wasser wird gesucht. Foto: Beck/Verlorenundfinden
  1 / 2   Auch unter Wasser wird gesucht. Foto: Beck/Verlorenundfinden

Beck ist 38 Jahre alt und wohnt gemeinsam mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Eggelsberg. Vor zirka zwei Jahren begann er damit, mit einem Metalldetektor zu „sondeln“, um so nach verborgenen Bodenschätzen in der Erde zu suchen und fing Feuer und Flamme. „Da ich mit meinem Hobby auch etwas Sinnvolles machen wollte, bin ich auf „verlorenundfinden“ gestoßen und habe dadurch den Gründer Philipp Palenik kennengelernt“, erklärt Beck. „Da sich Philipp beruflich verändert hat, habe ich „verlorenundfinden“ übernommen.“

Was, wann, wo?

Bei „verlorenundfinden“ versuchen, wie der Name schon verrät, ehrenamtliche Auftragssucher, verlorene metallische Gegenstände wieder zu finden. Bevor die Suche beginnt, sammeln sie wichtige Informationen. Gut zu wissen ist: Was wurde verloren? Wann wurde es verloren? Und wo wurde es verloren?

Sobald alle Einzelheiten geklärt sind, wird als nächster Schritt ein gemeinsamer Termin vereinbart. „Vor Ort wird alles noch einmal besprochen, um eventuelle Änderungen zu klären. Und dann wird gesucht“, so Beck.

Suche unter Wasser

Im vermuteten Umfeld des verlorenen Gegenstandes wird der Bereich mit einem Metalldetektor abgegangen. Und auch unter Wasser wird gesucht. „Hierzu werden spezielle Metalldetektoren verwendet und wie auch bei der Landsuche wird der Grund des Gewässers abgesucht.“

Neben Metalldetektoren haben die Sucher auch Grabwerkzeuge als Ausrüstung. Für die genaue Lokalisierung der Gegenstände werden außerdem noch Pinpointer verwendet.

In Österreich und Bayern

Gesucht wird in ganz Österreich – und auch im angrenzenden Bayern. „Haben wir Klienten, bei denen die Anfahrt für mich zu weit ist, wird die Suche ausgeschrieben und geschaut, dass wir einen Auftragssucher dort in der Nähe finden“, erklärt der neue Projekt-Leiter.

Ohrring, Halskette und Co

Die gesuchten Dinge sind ganz unterschiedlich. „Vom Ohrring zur Halskette bis Ehering oder Hörgerät ist bis jetzt alles dabei gewesen.“

Wenn man nicht genau eingrenzen kann, wo der Gegenstand verloren gegangen ist, wird die Suche herausfordernd. „Aber da wir nicht so schnell aufgeben, kann eine Suche auch mal einige Stunden dauern. Es kommt auch vor, dass in einem Badesee der Schlamm am Grund sehr tief ist, somit versinkt der schwere Ehering dort und es gibt dann selbst für uns wenig Hoffnung. Aber wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt“, betont Beck.

Anderen helfen

Für ihn hat der Reiz des Suchens vor allem damit etwas zu tun, anderen zu helfen, Verlorenes wiederzufinden. „Vor allem emotional gebundene Gegenstände, wie Eheringe und Co zu suchen, ist für mich immer wieder eine schöne Herausforderung. Zu sehen, wie die Leute auf eine erfolgreiche Suche reagieren, wie viel Dank mir dafür entgegengebracht wird, ist einfach der Wahnsinn“, berichtet der 38-Jährige.

Ein besonderer Moment war für ihn beispielsweise die Suche eines Eherings, den ein älteres Ehepaar verloren hatte. Sie hatten den Ring bei der Gartenarbeit verloren und waren davon überzeugt, den Ring nicht mehr zu finden. „Die Freude, als ich ihnen den Ring überreicht habe, war für mich sehr bewegend.“

Archäologische Funde

Bei der Suche mit einem Metalldetektor könnte es auch passieren, dass archäologische Funde oder Kriegsrelikte auftauchen. Zwar hat Beck davon bis jetzt noch nichts gefunden, sollte das bei der Auftragssuche für Privatpersonen aber zufällig passieren, werden die Relikte den dafür zuständigen Behörden gemeldet.

Der Eggelsberger möchte nach der Übernahme des Such-Portals nun das Netzwerk der Auftragssucher weiter ausbauen, um möglichst vielen Menschen zu helfen. Wer daran interessiert ist, Sachensucher zu werden, sollten eine gewisse Geduld mitbringen, rät der Eggelsberger – schließlich werden nicht alle Gegenstände sofort gefunden. Einen guten Auftragssucher macht aber auch die Erfahrung aus, die derjenige mit dem Metalldetektor hat, so Beck.

Die Auftragssuche ist kostenlos beziehungsweise auf Basis einer freiwilligen Spende. Diese ist jedoch kein Muss.

Weitere Infos:

www.verlorenundfinden.at


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