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Krankenhaus Braunau setzt Künstliche Intelligenz zur Diagnose ein

Theresa Senzenberger, 05.05.2023 12:03

BRAUNAU. In einer Testphase arbeitete das Krankenhaus Braunau erstmals mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz. Unter anderem entdeckte diese bei einem Patienten schon einen Pneumothorax.

  1 / 2   Robert Stelzl ist Leiter der Radiologie-Abteilung am Krankenhaus Braunau. (Foto: Krankenhaus Braunau)

Die Testphase startete mit Jahresbeginn in der Radiologie und Unfallchirurgie. Die beiden Abteilungen verwenden hierbei die Software „Gleamer“. Dabei handelt es sich um ein computergestütztes System, das Röntgenaufnahmen der Lunge und der Knochen analysiert.

Das System kann beispielsweise Knochenbrüche, eine Lungenentzündung, Pleura-Ergüsse oder Raumforderungen in Brustraum und Lunge identifizieren. Die Analyse durch die Künstliche Intelligenz erfolgt bereits wenige Minuten nach der Untersuchung.

Schon in der Testphase erwies sich das KI-Programm als nützlich. Es ist immer präsent und bietet eine ständige zweite Meinung. Dadurch wird die Genauigkeitsrate bei der Diagnose verbessert. So stärkt das System nicht nur die Sicherheit der Ärzte bei unauffälligen Ergebnissen. Es gab laut Robert Stelzl, dem Leiter der Radiologie-Abteilung, auch schon konkrete Beispiele, bei denen die KI bei scheinbar unauffälligen Befunden Verdächtiges entdeckte. Nach genaueren Untersuchungen bestätigte sich der Verdacht der KI.

Pneumothorax entdeckt

Bei einem 76-jährigen Patienten, der gestolpert war und mit der linken Brust aufgeschlagen war, meldete ‚Gleamer‘ beispielsweise bei der Analyse der Röntgenaufnahme einen Pneumothorax. Dabei dringt Luft in den Spalt zwischen Lunge und Brustwand ein, was lebensbedrohlich sein kann. Wegen des Verdachts der Künstlichen Intelligenz wurde eine Computertomographie angefertigt und der Pneumothorax wurde bestätigt.

„So ist die kontinuierliche Hilfe durch Künstliche Intelligenz sicherlich hilfreich, zumal sie alle Untersuchungen analysiert, die von Radiologen und Unfallchirurgen gemeinsam befundet werden. Und das bei relativ geringem finanziellem Aufwand“, erklärt Stelzl. Auch bei der Ausbildung junger Ärzte könne die Software eine wichtige Hilfe sein.


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