„Ich könnte mir das Einkaufen ohne den Rotkreuz-Markt nicht leisten“
BEZIRK BRAUNAU. Unter dem Motto „Kauf eins mehr – schenk eins her“ bitten Rotkreuz-Mitarbeiter vor Geschäften die Kunden, ein zusätzliches Produkt zu kaufen und dieses für den Rotkreuz-Markt in Mattighofen zu spenden. Die Sammelaktion findet am Samstag, 6. Juli, statt. Rotkreuz-Markt-Einkäufer erzählen, warum sie so froh sind, dass es diese Märkte gibt.
Rotkreuz-Märkte sind Einrichtungen, die Menschen mit geringem Einkommen und armutsgefährdeten Personen Lebensmittel und Waren des täglichen Gebrauches zu einem symbolischen Preis zur Verfügung stellen. Vor 15 Jahren gründete das OÖ. Rote Kreuz den ersten Rotkreuz-Markt, heute gibt es in Oberösterreich 21 solcher Märkte. Diese Märkte sind auf Spenden angewiesen, daher machen Rotkreuz-Mitarbeiter am Samstag, 6. Juli, wieder mit einer ganz besonderen Aktion auf dieses Angebot für Hilfsbedürftige aufmerksam.
Armut kann jeden treffen
Ein Schicksalsschlag in der Familie, eine plötzliche Krankheit oder der Verlust des Arbeitsplatzes. Armut kann jeden treffen und es gibt viele Gründe, warum Menschen mit einem geringen Einkommen auskommen müssen. 1,5 Millionen Menschen gelten laut Statistik Austria in Österreich als armutsgefährdet. Sie müssen jede Kaufentscheidung sorgsam überlegen und sind neben den großen finanziellen auch von seelischen Sorgen geplagt. Durch die aktuelle Entwicklung, wonach die Preise für viele Nahrungsmittel sprunghaft angestiegen sind, hat sich diese Situation massiv verschärft. Das Rote Kreuz hat es sich zur Aufgabe gemacht, menschliches Leid zu lindern, egal in welchen Lebenslagen.
Rotkreuz-Markt-Einkäufer sind dankbar
„Ich bin alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und habe einen Teilzeit-Job. Ich kaufe zweimal in der Woche beim Rotkreuz-Markt ein, ansonsten wäre ein ‚normales‘ Leben mit zwei Kindern nicht möglich“, ist die 42-jährige Uttendorferin dankbar, dass es den Markt gibt.
„Ich bin Mindestrentner und komme seit drei Jahren zweimal in der Woche gerne zum Einkaufen in den Markt, weil man dort alles fürs Leben bekommt und auch noch ein bisschen Geld übrig bleibt“, sagt ein 69-jähriger Pensionist aus Altheim.
Eine Eggelsbergerin (69) ist geschieden und Mindestrentnerin. Sie hat vier Kinder und auch schon Enkelkinder. Sie kommt seit eineinhalb Jahren zweimal im Monat zum Einkaufen: „Ich könnte mir ohne den Einkauf im Rotkreuz-Markt nichts mehr leisten.“
Eine 73-jährige Uttendorferin ist ebenfalls Pensionistin, geschieden und erhält die Mindestrente: „Ich kaufe gerne dort ein, weil man alles bekommt, was man braucht, und auch das Personal ist sehr freundlich.“
Selten gespendete Waren
In den Rotkreuz-Märkten werden Waren des täglichen Gebrauchs zu stark reduzierten Preisen angeboten. Die Märkte werden ausschließlich von freiwilligen Mitarbeitern betrieben. Das Sortiment variiert, je nachdem welche Produkte von den Kooperationspartnern zur Verfügung gestellt werden. „Wir sind auf Spenden angewiesen. Besonders begehrt sind Waren, die schnell vergriffen sind beziehungsweise nur selten den Rotkreuz-Märkten überlassen werden, Dazu gehören nicht verderbliche Lebensmittel wie Dosen, Reis, Nudeln, Zucker, Salz, Mehl und Öl oder Hygieneartikel wie Seife, Shampoo und Waschpulver“, sagt Sylvia Freischlager Rotkreuz-Marktleiterin in Mattighofen.
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