BRAUNAU. Herta Blamauer aus Braunau schreibt einen Leserbrief über den Ärztemangel im Bezirk Braunau.
Schon seit Jahren warnen mehrere Ärzte im Bezirk Braunau vor einem drohenden Ärztemangel, sowohl bei den Hausärzten, als auch den Fachärzten. Besonders deutlich wurde dieser Mangel bei den Gynäkologen. So mussten beispielsweise schwangere Frauen, die sich keinen Wahlarzt leisten konnten, nach Salzburg zu den vorgeschriebenen Eltern-Kind-Pass Untersuchungen fahren, da die Kapazitäten bei den Fachärzten vor Ort, auch im Krankenhaus, völlig ausgeschöpft waren. Hier gibt es einen kleinen Lichtblick durch eine Kooperation zwischen der ÖGK und dem Verein Proges. Dieser hat eine Gynäkologin für zehn Wochenstunden, finanziert von der ÖGK, angestellt, ausschließlich für die Betreuung schwangerer Frauen. Auch wenn dieses Arrangement nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, zeigt es dennoch, dass sich mit ein wenig Engagement und Kreativität einiges zu einer Lösung beitragen ließe. Dabei ist die Politik gefordert, sowohl auf der kommunalen, als auch auf Landes- und Bundesebene. Diese hat meiner Meinung nach diesbezüglich auf allen Ebenen versagt. Die groß angekündigte Patientenmilliarde hat nur die Verschuldung der Versicherungsträger erhöht und nichts zur Verbesserung beigetragen, von Bund und Land wurden keine Maßnahmen gesetzt, um dieser Entwicklung gegenzusteuern. Aber auch auf Gemeindeebene könnte meiner Meinung nach einiges zur Verbesserung der Situation getan werden – es müssten Anreize gesetzt werden, um Ärzte zu bewegen, sich in einer Kleinstadt wie Braunau niederzulassen. Stichworte: Hausapotheken, Primärversorgungszentren, Bereitstellung von Räumlichkeiten, Unterstützung bei der Wohnungssuche. Hier hat die Politik mehr zu liefern.
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05.09.2024 14:40
Ich kann Ihren Leserbrief nur bestätigen.
Ich habe z.B. das Problem, einen Augenart in Braunau zu finden. Als Diabetiker sollte ich regelmäßig (min. 1x pro Jahr, besser alle 6 Monate) meine Augen kontrollieren lassen. Meine derzeitige Augenärtin vergibt keine Termine mehr, da sie plant in Pension zu gehen. Die anderen Ärzte nehmen keine neuen Patienten. Dies ist mittlerweile bei vielen Fachärzten ein Problem. Da wird einem immer gesagt, man soll auf seine Gesundheit achten und Vorsoge treffen. Bei unserem maroden Gesundheitssystem (siehe Marketinggag Gesundheitsmilliarde) ist dies aber schon lange nicht mehr möglich.
05.09.2024 14:40
Ich kann Ihren Leserbrief nur bestätigen.
Ich habe z.B. das Problem, einen Augenart in Braunau zu finden. Als Diabetiker sollte ich regelmäßig (min. 1x pro Jahr, besser alle 6 Monate) meine Augen kontrollieren lassen. Meine derzeitige Augenärtin vergibt keine Termine mehr, da sie plant in Pension zu gehen. Die anderen Ärzte nehmen keine neuen Patienten. Dies ist mittlerweile bei vielen Fachärzten ein Problem. Da wird einem immer gesagt, man soll auf seine Gesundheit achten und Vorsoge treffen. Bei unserem maroden Gesundheitssystem (siehe Marketinggag Gesundheitsmilliarde) ist dies aber schon lange nicht mehr möglich.