Großer Aufruhr beim Spatenstich zur Umfahrung Munderfing/Mattighofen
MUNDERFING. Vergangenen Samstag sollte in Munderfing der Spatenstich für den ersten Abschnitt der Umfahrung Mattighofen/Munderfing stattfinden. Dafür angereist: Landeshauptmann Josef Pühringer und sein Stellvertreter Franz Hiesl. Zu etwaigen Reden kam es nicht – die Landespolitiker verließen unter lauten Rufen und Pfeifen das Festzelt.
Ohrenbetäubend, so kann der Lärmpegel beschrieben werden, mit dem die Landespolitiker Hiesl und Pühringer beim Spatenstich in Munderfing „empfangen“ wurden. Empfangen von hunderten Umfahrungs-Gegnern, die zeigten, dass sie mit der Vorgehensweise Hiesls und der geplanten Umfahrung ganz und gar nicht einverstanden sind. Laute Trillerpfeifen und Rufe veranlassten die politische Riege dazu, das Festzelt zu verlassen. Der Moderator hatte zuvor vergeblich versucht, die Gegner zu beruhigen. Was folgte, war sozusagen ein Spatenstich „im Vorbeigehen“. Sofort nach dem obligatorischen „Erdwurf“ verließen die Politiker unter Polizeischutz das Gelände – ohne weitere Kommentare, ohne Reden.
Die Gegner
Noch am selben Tag verfassten die Initiativen „NO! - Nein zur Ostumfahrung“, „LM-Lebensraum Mattigtal“ und die Munderfinger Bürgerinitiative (MBI) eine Pressemitteilung. In der heißt es: „Dieser Spatenstich für die etwa 30 Meter lange Schwemmbachbrücke ist eine politische Inszenierung, nur weil im Herbst Wahlen stattfinden und die Bürger vor vollendete Tatsachen ge-stellt werden sollen.“ Die Initiative Lebensraum Mattigtal wirft den Verantwortlichen außerdem vor, die Umfahrung bewusst in drei Abschnitte geteilt zu haben, um sich eine Umweltverträglichkeitsprüfung zu ersparen.
Die Befürworter
Ganz anders sieht das Franz Hiesl selbst. Beim Spatenstich der Firma WP, der zuvor stattgefunden hatte, betonte er: „Wenn wir die Verkehrslösung nicht schaffen, kann der Ausbau von Industrie und Wirtschaft hier nicht weitergehen.“ Und auch seitens der Wirtschaftskammer wird der Bau der Umfahrung unterstützt. „Selbstverständlich steht die Wirtschaft hinter dem Bau der Umfahrung. Wenn sie erst mal fertig ist, wird man die Vorteile und Annehmlichkeiten der neuen Umfahrung rasch zu schätzen wissen“, ist sich WKO-Braunau-Obmann Klemens Steidl sicher.
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