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Neukirchnerin presst Pflanzenöle aus Rohstoffen des Innviertels

Theresa Senzenberger, 23.11.2021 07:00

NEUKIRCHEN. Die Neukirchnerin Christina Schümann beherrscht ein ganz besonderes Handwerk: Sie erzeugt kaltgepresstes Öl aus Pflanzen der Region.

Christina Schümann hat die Ölerzeugung des Familienbetriebs Schümann in die Hand genommen und sorgt für eine Erweiterung des Produktportfolios. (Foto: Markus Schönau Fotografie)

Bis ins 18. Jahrhundert lassen sich die Wurzeln des Familienbetriebs der Ölmanufaktur Schümann zurückverfolgen. Mit der Ölproduktion wurde in den 1980er-Jahren gestartet. Hans-Joachim Schümann begann damals gemeinsam mit seiner Frau Christine mit der Direktvermarktung und stellte den Hof auch auf biologische Landwirtschaft um. Dabei wurden schon die ersten Geräte mit selbstgepresstem Rapsöl betrieben.

Berufung in der Direktvermarktung

Während die beiden Höfe an die Söhne der Familie übergeben wurden, liegt inzwischen die Ölpressung in weiblicher Hand. Christina Schümann, die zweitälteste Tochter, hat sich dem Handwerk angenommen. Nach ihrem Studium in Wien fand die ausgebildete Lebensmittel- und Biotechnologin ihre Berufung in der Direktvermarktung.

Schümann setzt bei der Produktion auf Regionalität und Frische: „Ich habe mittlerweile nahezu 100 Prozent Innviertler Ware. Da ist die Qualität am besten“, sagt die Neukirchnerin. „Und es ist auch den bäuerlichen Betrieben wichtig, dass ihre Urprodukte in der Region weiterverarbeitet werden und Absatz finden.“ Die Ölfrüchte werden außerdem teils von ihren Brüdern angebaut. Die bei der Kaltpressung anfallenden „Presskuchen“ können als Futtermittel am Hof verwendet werden.

Die Kräuter für ihre Öle wiederum baut Schümann am liebsten selbst an. Für die Zukunft hat sie schon wieder neue Ideen. So möchte sie auch eigenen Essig produzieren und versucht derzeit herauszufinden, wie man einen Apfel-Balsam-Essig ohne die Zugabe von Zucker herstellen kann. „Dazu werde ich das Obst von den eigenen Streuobstwiesen verwenden.“

Analyse im Labor

Gepresst werden Sonnenblumenöl, Rapsöl, Distelöl, Hanföl und auch das vielgepriesene Leinöl. Auch Mohn-, Walnüsse und Soja wurden bereits selbst angebaut und verarbeitet. Damit eine hohe Qualität gewährleistet werden kann, werden immer Probepressungen gemacht. Wenn die Sensorik stimmt, analysiert Schümann die Öle dann im Labor.

Von der vielseitigen Verwendbarkeit der Pflanzenöle ist Schümann begeistert. So können laut der Neukirchnerin die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren beispielsweise den Körper in der Erkältungszeit unterstützen. Ein Ganzjahresdauerbrenner ist das Leinöl, verrät die Geschäftsfrau. Der Betrieb wurde für seine Produktqualität mit dem Gütesiegel der „AMA Genuss Region“ ausgezeichnet.


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