
BEZIRK BRAUNAU/OÖ. Nach der sehr niedrigen Zahl an Firmeninsolvenzen seit Beginn der Covid-Pandemie steigen diese nun wieder – auch im Bezirk Braunau.
Sind die Firmeninsolvenzen seit Beginn der Pandemie auf den niedrigsten Stand seit 1990 gesunken, kam im Herbst 2021 die Trendwende. Österreichweit sind die Firmeninsolvenzen um 111 Prozent auf 1.055 Verfahren angestiegen. 116 Insolvenzen pro Werktag werden verzeichnet.
Auslaufen der Staatshilfen
Die Zahl der eröffneten Verfahren ist dabei um 89,8 Prozent auf 611 gestiegen. Die mangels Vermögen abgewiesenen Insolvenzen haben sich gar um 150 Prozent auf 444 erhöht – ein Alarmzeichen für alle Gläubiger, heißt es vom Gläubigerschutzverband Creditreform. Gerhard M. Weinhofer, Geschäftsführer von Creditreform, sieht als Hauptursache dafür das Auslaufen der staatlichen Hilfen. Ebenso sind die öffentlichen Gläubiger (Finanz, GKK) wieder im Normalbetrieb und stellen vermehrt Insolvenzanträge. Bei vielen Unternehmern ist der Umsatz nach den zahlreichen Lockdowns und Corona-Maßnahmen nicht in dem erwarteten Umfang zurückgekommen, sodass sie Probleme bei der Bedienung von Ratenvereinbarungen haben. Auch zerrt das ständige Auf und Zu an den unternehmerischen Nerven und zwingt zum Aufgeben. Die überwiegende Anzahl an Insolvenzen hat Klein- und Kleinstunternehmen betroffen.
Deutlicher Anstieg im Bezirk
Im Bezirk Braunau wurden im ersten Quartal 2022 acht Unternehmensinsolvenzen verzeichnet. Im ersten Quartal 2021 war es nur eine. Auch bei den Privatinsolvenzen gibt es im Bezirk einen Anstieg. Im ersten Quartal des Vorjahres waren es 15, heuer sind es 17.