Traditionsbäckerei nach über 400 Jahren insolvent
ALTHEIM. Die Bäckerei Weinhäupl ist mit 418 Jahren Bestehen eine der ältesten in Österreich. Wegen steigender Kosten und Umsatzrückgang schlitterte sie nun in die Insolvenz.
Die Konkurrenz durch Diskonter, steigende Rohstoffpreise, Corona - das Bäckereigewerbe steht steht seit Jahrzehnten unter Druck. Diesen konnte nun eine der ältesten Bäckereien in Österreich nicht mehr Stand halten. Seit 1604 besteht die Altheimer Traditionsbäckerei Weinhäupl mit angeschlossenem Cafe, jetzt wurde am Landesgericht Ried die Insolvenz eröffnet, wie der Kreditschutzverband von 1870 (KSV 1870) berichtet. Jahrelang habe das Familienunternehmen, das Markus Weinhäupl 1994 von seinen Eltern übernahm, positiv wirtschaften können, doch während der Coronapandemie sei der Umsatz stark zurückgegangen und die Kosten gestiegen. Dadurch lief ein Kreditrückstand auf, der mit den laufenden Einnahmen nicht mehr abgedeckt werden könne. Die derzeitige Marktsituation, insbesondere in Hinblick auf die gestiegenen Energiepreise, lasse eine plausible Fortbestehungsrechnung, in der die Rückstände vollständig abgetragen werden, nicht zu. Aktiva in der Höhe von 95.000 Euro stehen Verbindlichkeiten von 565.000 Euro gegenüber, davon entfällt ein Großteil auf Banken.
Fortbestand ungewiss
Insgesamt 17 Gläubiger sind von der Pleite betroffen, darunter auch die zwölf Mitarbeiter des Unternehmens. Ob die Bäckerei künftig weiterbesteht ist noch offen. „Der Insolvenzverwalter wird prüfen, ob eine Sanierung und Fortführung des Unternehmens ohne weitere Verluste für die Gläubiger möglich ist“, erklärt Alexander Meinschad vom KSV1870. Der zugleich mit dem Antrag auf Insolvenzeröffnung unterbreitete Sanierungsplanvorschlag sieht jedenfalls eine Weiterführung des Betriebs und eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent vor, die aus den laufenden Einnahmen finanziert werden sollen.
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