Immobilienmarkt: "Preisanstieg der letzten Jahre wohl gebrochen"
BEZIRK BRAUNAU. Re/Max veröffentlichte seine Studie für den Immobilienmarkt 2023. Christian Haidinger, Bürobetreiber und Gründer von Re/Max Innova mit Standorten in Braunau, Mattighofen, Ried und Simbach ortet eine Abflachung der Preiskurve.
Re/Max Innova mit Standorten in Braunau, Mattighofen, Ried und Simbach blickt auf das beste Jahr in der Firmengeschichte: Im Jahr 2022 wurden insgesamt 220 Immobilien mit einem Gesamtwert von rund 45 Millionen Euro vermittelt. Der Durchschnittswert der gehandelten Immobilien betrug 205.000 Euro. „Der Markt war natürlich exzellent, aber wir litten in den ersten vier Monaten unter einem zu geringen Immobilienangebot. Dies hat sich deutlich verbessert“, erklärt Geschäftsführer Martin Rachbauer.
Immobilienangebot steigt
Seit ungefähr Mitte April 2022 sehen die Immobilienexperten einen deutlichen Anstieg an Aufträgen. Re/Max Innova Gründer Christian Haidinger erklärt: „Der Markt hat sehr schnell auf die Ukraine Krise, die steigenden Energiepreise, die zu erwartenden Zinssteigerungen und die angekündigten restriktiven Kreditregeln reagiert. Die Zeit Immobilien zu horten, für die keine Verwendung da war, ist vorbei. Die Eigentümer wollten die noch bestehende gute Nachfrage nutzen, was ihnen derzeit noch sehr gut gelingt, da bei gebrauchten Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern die Nachfrage weiterhin gut ist.“ Der Immobilienexperte ortet für 2023 eine „Beruhigung des Markts“. Bei den Preisen stellt Haidinger eine Seitwärtsbewegung fest, „damit ist der Preisanstieg der letzten Jahre wohl gebrochen.“ Bei manchen Verkäufern hat sich die restriktive Kreditvergabe aber noch nicht herumgesprochen, daher hätten diese teilweise noch überzogene Preisvorstellungen. In den letzten Jahren war das Angebot an Immobilien deutlich zu gering für das vorhandene Käuferpotenzial.
Teure Braugründe steigern Interesse an gebrauchten Immobilien
Haidinger erkennt bereits, „dass bisherige Interessenten an Neubauten jetzt ihr Interesse auf gebrauchte Immobilien fokussieren.“ Grund dafür könnte auch der zu erwartende Preisanstieg bei den raren Baugründen in der Region sein. Hier sei nach Auswertung der aktuellen Verkaufsdaten aus dem Jahr 2022 aus dem Bezirk noch keine Trendwende festzustellen. Es ging zwar die Transaktionsanzahl zurück, die Baugrundpreise stiegen aber in der zweiten Jahreshälfte 2022 noch einmal deutlich, gegenüber den Werten aus dem ersten Halbjahr an.Haidinger sieht darin, dass die „zaghaften politischen Schritte zur Baulandmobilisierung bei weitem nicht ausreichen“ und meint: „selbst bei nun steigenden Zinsen bleibt das gewidmete Baugrundstück, mit einer jährlichen Wertsteigerung, von in den letzten zehn Jahren durchschnittlich über 7 Prozent, die beste Geldanlage. Wenn hier die Politik nicht handelt und das befürchte ich, bekommen wir im Bezirk Braunau teilweise Salzburger Verhältnisse.“
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