Positionen der Nationalrats-Kandidaten aus dem Bezirk Braunau

Tips hat Andrea Holzner von der ÖVP, Andreas Peterlechner von der SPÖ, Wolfgang Pohler von der FPÖ, David Stögmüller von den Grünen und Friedrich Bauchinger von den NEOS zu ihren wichtigsten Zielen in der Region zu den Themen Klimaschutz, Migration, Arbeitsmarkt und Bildung befragt.

Andrea Holzner (ÖVP)

Klimaschutz: Klimaschutz mit Hausverstand beinhaltet technologieoffene Zugänge und Anreize statt Verbote. Netzausbau und Speichertechnologien sind nun der wichtigste Schritt für die Elektrifizierung von Wirtschaft und Verkehr. Daher müssen Genehmigungsverfahren beschleunigt werden.

Migration: Ohne rechtmäßigen Aufenthalt soll es ausschließlich existenznotwendige Sachleistungen geben. In vielen Bereichen brauchen wir Mitarbeiter:innen. Diese sollen gezielt mit der Rot-Weiß-Rot-Karte angeworben werden. Unsere Leitkultur ist anzuerkennen.

Arbeitsmarkt: Wichtig sind mir eine gezielte Aus- und Weiterbildung von Mitarbeiter:innen und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Arbeit muss sich lohnen – daher steuerliche Entlastungen, ein degressives Arbeitslosengeld und Anreize für längeres Arbeiten.

Bildung: Damit jede und jeder seine Talente entfalten kann, setze ich mich für den Ausbau der Elementarpädagogik ebenso ein, wie für unser vielfältiges Schulsystem, für die Lehre bis hin zum kostenlosen Meisterkurs und exzellente FHs und Universitäten.

Andreas Peterlechner(SPÖ)

Klimaschutz: Die Unwetter im Sommer haben gezeigt, wie groß unser Handlungsdruck ist. Die Klimawende ist durch grüne Technologien eine Chance für den Standort. Klimawandel ist auch eine soziale Frage. Wer Yachten und Privatjets hat, verursacht mehr CO2.

Migration: Wir müssen ernsthaft nach Lösungen zu suchen, anstatt die Menschen mit Hetze und leeren Versprechen zu verunsichern. Es braucht kurze Asylverfahren und eine europäische Verteilung. Die Einhaltung unserer Gesetze ist Voraussetzung für Integration.

Arbeitsmarkt: Ein gutes Bildungsangebot und ordentliche Entlohnung sichern Fachkräfte. Klein- und Mittelbetriebe müssen besser unterstützt werden. Langzeitarbeitslosigkeit könnten wir mit Konzepten wie der Aktion 20.000 von Christian Kern sofort abschaffen.

Bildung: Ich setze mich für Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr im Bezirk Braunau ein. Auch am Land müssen Beruf und Familie vereinbar sein. Jedes Kind muss Deutsch lernen. Bundesweit sind Investitionen in den Hochschulstandort Investitionen in die Zukunft.

Wolfgang Pohler (FPÖ)

Klimaschutz: Klimaschutz muss mit Hausverstand angegangen werden und darf keiner Ideologie geopfert werden. Der Umstieg auf z.B. Elektromobilität muss mit den Bedürfnissen der Menschen in unserem Land einhergehen und darf diese nicht überfordern, besonders im ländlichen Raum, wo jeder sein Fahrzeug für das tägliche Leben benötigt.

Migration: In der jetzigen Form gehört die Migration gestoppt. Es sind schon zu viele Flüchtlinge in unserem Land, die den Flüchtlingsstatus nicht erfüllen. Sie müssen meines Erachtens wieder in die sicheren Länder nach Hause zurückgeschickt werden.

Arbeitsmarkt: Der Arbeitsmarkt sucht seit Jahren händeringend nach Fachkräften. Leider werden die Arbeiter, die bereit sind Überstunden zu leisten, vom Steuersystem bestraft und genau das gehört abgeschafft, damit sich die jungen Menschen in unserem Land ein Eigenheim leichter erarbeiten können.

Bildung: Bildung ist ein zentraler wichtiger Punkt in einer leistungsbezogenen Gesellschaft. Es ist für alle Kinder von enormem Vorteil, wenn sie vor Schuleintritt die deutsche Sprache beherrschen, um dem Unterricht folgen zu können und den Unterrichtsstoff bis zum Ende des Schuljahres zu beherrschen.

David Stögmüller (Grüne)

Klimaschutz: Die Klimakrise ist die politische Herausforderung unserer Zeit. Um unsere Innviertler Natur und unsere Böden langfristig zu sichern und die CO2-Bilanz weiter zu senken, müssen wir den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Energien vorantreiben.

Migration: Österreichs Wirtschaft und der Gesundheitsbereich leiden unter einem enormen Fachkräftemangel. Mit gelungener Integration bietet der Zuzug nach Oberösterreich ungemein viele Chancen für ein bunteres Miteinander bei steigendem Wohlstand für alle.

Arbeitsmarkt: Die Transformation unserer Wirtschaft weg von Öl und Gas bietet unglaubliche Möglichkeiten für den Standort Oberösterreich und schafft tausende Arbeitsplätze. Mit einer Arbeitszeitreduktion auf 35h schaffen wir zudem bessere Bedingungen für alle.

Bildung: Unsere Ausbauoffensive für Kindergärten und Schulen investiert in die Zukunft der oberösterreichischen Jugend. Unser Plan für ganztägige, gemeinsame Schulen sichert, dass alle ihr Potenzial voll ausschöpfen und zur Gesellschaft beitragen können.

Friedrich Bauchinger (NEOS)

Klimaschutz: NEOS setzen auf den Ausbau erneuerbarer Energien und nachhaltiger Mobilitätskonzepte. Wir sprechen uns für eine aufkommensneutrale CO2-Steuer aus, wollen die Bodenversiegelung eindämmen und klimafreundliche Innovationen fördern, um das Innviertel noch lebenswerter zu machen.

Migration: Wir brauchen qualifizierten Zuzug, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Asylwerbende sollten einen einfacheren Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten – das fördert auch die Integration und senkt die Sozialausgaben.

Arbeitsmarkt: Die ÖVP ist seit 37 Jahren in der Regierung – das Ergebnis: ausufernde Bürokratie und eine stagnierende Wirtschaft. Mitarbeitende kosten zu viel, haben aber zu wenig Netto vom Brutto. Wir fordern eine Entlastung der Wirtschaft, das schafft Arbeitsplätze.

Bildung: NEOS wollen ein modernes Schulsystem mit besten Bildungschancen für alle, mehr Schulautonomie und einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag. Ein Chancenindex soll Schulen mit größeren Herausforderungen unterstützen und für gleiche Startchancen sorgen, unabhängig vom Elternhaus.