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KTM: Mitarbeiter bangen um Gehälter (Update am 27. November um 11.07 Uhr)

Online Redaktion, 27.11.2024 11:10

MATTIGHOFEN. Die Mitarbeiter von KTM stehen angesichts der drohenden Insolvenz vor vielen Unsicherheiten. Die Löhne und Gehälter für Dezember sollen aber schon kommende Woche ausbezahlt werden, sagte ein Unternehmens-Sprecher dem ORF Radio.

  1 / 2   Tausende KTM-Mitarbeiter sind von der drohenden Insolvenz betroffen. (Foto: Oliver Hoffmann/eyewave/stock.adobe.com)

Drei Gesellschaften des Mattighofner Motorradherstellers KTM stehen vor einer Insolvenz: Die KTM AG, Die KTM Components GmbH und die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH. Die Sanierungsverfahren sollen am Freitag eröffnet werden. Davon betroffen sind insgesamt 3.400 Arbeitnehmer.

Die Arbeiterkammer (AK) berichtete davon, dass die Mitarbeiter der betroffenen Firmen inzwischen von der Firmenleitung verständigt wurden, dass die Löhne derzeit nicht bezahlt werden können. Das betreffe die Löhne und Gehälter für November sowie das Weihnachtsgeld. Ein Sprecher der KTM AG beruhigte laut Medienberichten aber: Ab Montag sei es rechtlich wieder möglich, Auszahlungen zu tätigen.

Ab Jänner sollen laut ORF die Löhne und Gehälter wieder regulär ausgezahlt werden. Gleichzeitig wurde für das neue Jahr aber ein Produktionsstopp angekündigt. Dies bedeutet eine Reduktion der Arbeitszeit auf 30 Stunden pro Woche. Ab März wird zudem der Betrieb auf eine Schicht umgestellt.

Die Löhne und Gehälter für November übernehme der Insolvenzentgeltfonds, wenn die Ansprüche anerkannt werden. Bis zur offiziellen Eröffnung des Insolvenzverfahrens dürfe KTM diese Beträge rechtlich nicht selbst auszahlen.

Warnung vor voreiligen Schritten

AK-Präsident Andreas Stangl warnt die Betroffenen vor voreiligen Handlungen: „Jetzt keinesfalls das Arbeitsverhältnis überstürzt auflösen. Dadurch könnten Ansprüche verloren gehen.“

Betriebsversammlungen ab Montag

Kommenden Montag, 2. Dezember, sollen Betriebsversammlungen für die Beschäftigten starten. AK-Experten werden hier die Mitarbeiter über ihre Rechte und Pflichten informieren. Da die Dienstverträge aufrecht bleiben, müssen die Mitarbeiter weiterhin ihre Arbeitspflicht erfüllen.

„Die Vertretung für die Betroffenen ist kostenlos“, erklärt Stangl. „Wir werden alles daransetzen, dass die Beschäftigten so rasch wie möglich zu ihrem Geld kommen.“

Unterstützung der Gewerkschaft

Auch die Gewerkschaft GPA kündigt an, die Beschäftigten zu unterstützen. Die Botschaft der drohenden Insolvenz in der Vorweihnachtszeit sorge für massive Verunsicherung unter den Beschäftigten, so Wolfgang Gerstmayer, Geschäftsführer der GPA Oberösterreich. Er betont: „Wir stehen ihnen in dieser schwierigen Situation mit voller Kraft zur Seite.“

Auch er appelliert an die KTM-Mitarbeiter, jetzt besonnen zu handeln: „Es ist jetzt besonders wichtig, dass niemand voreilig etwas unterschreibt oder das Dienstverhältnis auflöst, da man nicht weiß, ob in einem Insolvenzverfahren Löhne und Gehälter und das Weihnachtsgeld noch ausbezahlt werden können.“ Die GPA biete dazu eine umfassende Beratung an.

Gerstmayer verweist im Zuge dessen auch auf die Bedeutung der Lohnnebenkosten. Sie finanzieren den Insolvenzfonds, der nun zum Einsatz kommt. „Ausgerechnet KTM-Chef Stefan Pierer hat in der Vergangenheit immer wieder gegen Lohnnebenkosten Stimmung gemacht. Jetzt soll die öffentliche Hand für sein Unternehmen einspringen, obwohl höchstwahrscheinlich schwere Managementfehler für diese Situation verantwortlich sind“, so der GPA-Geschäftsführer.

Hotline für Betroffene

Die GPA kündigt an, die Entwicklungen bei KTM genau zu beobachten. Sie werde alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Rechte und Interessen der Beschäftigten zu schützen. Dazu gibt es auch eine Hotline für Betroffene: 05 0301-26000.


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