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Ein geplanter Heilstollen in der Salinengemeinde löst Unruhe aus

Thomas Leitner, 24.09.2019 11:09

EBENSEE. Ein Ebenseer Unternehmer plant in der Ortschaft Rindbach die Errichtung eines Heilstollens. Die begonnenen Baggerarbeiten haben die Anrainer ordentlich verunsichert.

Die Anrainer der Zufahrtsstraße zum geplanten Gesundheits-Stollen haben keine Freude damit. Foto: Hörmandinger

Die Strandbadstraße im Ebenseer Ortsteil Rindbach ist im Grunde genommen eine enge Sackgasse. Anrainer fürchten aufgrund des geplanten Heilstollens um ihre Wohn- und Lebensqualität und haben sich mit dieser Verunsicherung an die Öffentlichkeit gewendet.

Anrainer gehen auf die Barrikaden

40 Bewohner haben sich nun offiziell zur „Bürgerinitiative Strandbadstraße“ zusammengeschlossen, um ihre Interessen zu wahren. Reinhold Reisenbichler (Bild) ist Sprecher der Bewohner der Strandbadstraße und der Hugo-Wolf-Straße: „Die Verkehrssituation im betroffenen Ortsteil ist durch das Freizeitzentrum Rindbach speziell im Sommer, was Verkehrsaufkommen und auch Lärm betrifft, bereits mehr als angespannt. Wir sind überzeugt, dass die beiden Straßen keine zusätzliche Frequenz durch etwaige künftige Stollenbesucher mehr verkraften können. Absurd erscheint außerdem, dass dem Vorbesitzer der Stollenanlage sogar der Bau einer Holzhütte verwehrt wurde, nun aber in der Seeuferschutzzone auf einem Grundstück mit Flächenwidmung „Wald“ ein touristisches Projekt realisiert werden soll.“

Stollensystem in Berg gesprengt

Das 382 Meter lange Stollensystem wurde in den Kriegsjahren 1944/45 von Insassen des KZ Ebensee in den Berg gesprengt und war als Pumpenstollen zur Wasserversorgung der Stollenanlage A (Hatschek-Steinbruch) vorgesehen. Wolfgang Quatember, Leiter des Zeitgeschichte Museums Ebensee, sieht im Stollensystem „eines der letzten historischen Zeugnisse der Häftlingszwangsarbeit in Österreich.“

Vision verwirklichen

Bei einer Infoveranstaltung im Rathaussaal präsentierte der Unternehmer Anton Putz, der „eine Vision verwirklichen“ möchte, sein geplantes Vorhaben und teilte mit, dass die bisherigen Baggerungen als Sicherungs- und Vorbereitungsarbeiten zu sehen seien. Ob und wofür der Klima­stollen exakt genutzt werden kann, sollen Messungen über einen längeren Zeitraum noch zeigen.


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