Donnerstag 28. März 2024
KW 13


Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

SCHARTEN. Zum Saisonstart der Kirschenernte organisieren die Schartner Obstbauern alljährlich ein Kirschenfest. Gefeiert wird heuer am Sonntag, 23. Juni, ab 10 Uhr am Firlingerhof, Rexham 27 (Ersatztermin bei Schlechtwetter: 30. Juni).

Schon seit 100 Jahren werden in Scharten Kirschen angebaut.  Foto: Weihbold
Schon seit 100 Jahren werden in Scharten Kirschen angebaut. Foto: Weihbold

Beim Kirschenfest verwöhnen die Bauern mit erntefrischen Kirschen und vielen Köstlichkeiten rund um die süßen Früchte. Ein Schartner Kirschen-Eis kann ebenso verkostet werden wie Kirsch-Kuchen-Variationen oder eine Kirschen-Bowle. Nicht zu vergessen die vielfältigen bäuerlichen Veredelungsprodukte. Ein alljährliches Highlight ist die Obst-Hügel-Land-Meisterschaft im Kirschkern-Weitspucken. Der derzeitige Rekord liegt bei beachtlichen 14,2 Metern. Auf die Kleinen warten zudem ein Streichelzoo und Kinderschminken. Musik, Unterhaltung und der Auftritt einer Schuhplattlergruppe runden das Programm ab. Nicht zu vergessen, die Imker informieren über ihr Handwerk und bieten ebenfalls ihre Produkte an.

Kirschen aus der Naturparkgemeinde Scharten

Die Kirschen haben Scharten in ganz Oberösterreich bekannt gemacht. Aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen ist Scharten ein besonders guter Boden für Kirschen in höchster Qualität. Die Früchte überzeugen durch hohe Qualität und besten Geschmack.

Schon vor mehr als 100 Jahren wurden in dieser Region Kirschen angebaut. Waren es damals hochstämmige Bäume entlang der Wege, so sind es heute dicht bepflanzte Kirschenkulturen mit Spindelbäumen. Mittlerweile ist Scharten jene Gemeinde in Österreich mit der größten Kirschenanbaufläche. Auf mehr als 50 Hektar erzeugen die Obstbauern Schartner Kirschen. Hinzu kommen noch die vielen alten Kirschenbäume bei den Höfen, in den Hausgärten und in den Streuobstwiesen. 

Durch das stetige Ansteigen der Anbaufläche positioniert sich die Region Scharten auf der oberösterreichischen Genusslandkarte als die Kirschregion. Die Genuss-Region Buchkirchner-Schartner Edelobst, das Genussland Oberösterreich und der Naturpark Obst-Hügel-Land sind Partner in der Vermarktung. Ein Großteil der Früchte wird über den Lebensmitteleinzelhandel und regionale Händler vertrieben, aber auch der Ab-Hof-Verkauf hat einen hohen Stellenwert und entwickelte sich in den vergangenen zehn bis 15 Jahren sehr positiv. Ab Mitte Juni sind die süßen, saftigen und knackigen Früchte erhältlich. Mehr als 20 verschiedene Kirschensorten werden in Scharten angebaut. Die unterschiedliche Reifezeit ermöglicht eine Erntezeit von etwa 6 bis 8 Wochen (bis Anfang August). Die reifen Früchte werden in der Saison täglich per Hand gepflückt. Ohne Erntehelfer wäre diese Arbeit für die Familienbetriebe nicht möglich. Bei ein paar Betrieben gibt es die Möglichkeit der Selbsternte.

Kirschen: eine süße Verführung

Die Kirschen sind ein ganz besonderes Obst: ihr kräftiges Rot, der prall gefüllte Fruchtkörper und der aromatische Geschmack machen es einem schwer zu widerstehen. Kirschen sind reich an Beta-Carotin, Vitamin C, Eisen und Kalium. Die Vitamine der Kirschen stärken das Immunsystem, das Kalium der Kirsche fördert Herz und Kreislauf. Die roten Steinobstfrüchte enthalten durch ihren hohen Wasseranteil von rund 80 % gerade einmal 60 Kilokalorien pro 100 Gramm. Kirschen sind also ideal für gesundheitsbewusste Naschkatzen. 

Aktuelle Herausforderungen im Kirschenanbau

Der Klimawandel stellt auch die Kirschenbauern vor Herausforderungen. So wird etwa die Wasserversorgung immer wichtiger. In trockenen Jahren, wie etwa 2018, ist eine Bewässerung der Obstbäume unerlässlich, um die Ernte zu sichern. Einige Obstbauern investierten in neue Brunnen, um die Wasserversorgung sicher zu stellen.

Die Obstbaumblüte beginnt tendenziell immer zeitiger, zum Teil 2 bis 3 Wochen früher als im langjährigen Schnitt. Das erhöht wiederum das Risiko von Spätfrösten. Grundsätzlich gibt es Möglichkeiten im Erwerbsobstbau, das Risiko von Frostschäden während und nach der Blüte zu reduzieren, z.B. die Frostberegnung, das Anzünden von Paraffinkerzen, Stroh bzw. Hackschnitzeln oder die Verwendung von Heizgeräten. Derartige Frostschutzmaßnahmen bedeuten jedoch einen erheblichen zusätzlichen Aufwand für die Obstbauern und sind nicht immer wirkungsvoll. Vor allem dann, wenn die Temperaturen weit in den Minusbereich fallen.

Neben extremen Witterungseinflüssen stellen verschiedene Schädlinge die Kirschenbauern vor Probleme. Während etwa die Kirschfruchtfliege im konventionellen Kirschenanbau relativ gut zu bekämpfen ist, bereitet die mittlerweile auch in Oberösterreich vermehrt auftretende Kirschessigfliege den Obstbauern Sorgen. Die Kirschessigfliege ist imstande, enorme Schäden bei Kirschenkulturen, beim Beerenobst aber auch im Weinbau anzurichten. Derzeit gibt es kaum wirksame Möglichkeiten zur Bekämpfung. Das Aufstellen von Fallen und die Einnetzung der Kirschenkulturen zeigen aktuell den besten Erfolg gegen diesen Schädling. Jedoch ist das Anbringen von Netzen mit erheblichen zusätzlichen Investitionskosten für die Kirschenbauern verbunden. Die Einnetzung von Kirschenkulturen beeinträchtigt zwar das Landschaftsbild während der Kirschensaison, sie ist jedoch erforderlich, um auch in Zukunft hochqualitative, heimische Kirschen für den Handel und den Ab-Hof-Verkauf produzieren zu können.

Geschichte des Kirschenanbaus in Scharten

Früher waren viele Wege in Scharten gesäumt von Kirschbäumen, vor allem entlang des Höhenweges zwischen Scharten und Buchkirchen bzw. Alkoven aber auch in den Ortschaften Finklham, Roithen, Roitham und Kronberg standen unzählige Bäume.  Die „Kersch“ waren schon immer als Lebensgrundlage für die Bauern und „Kleinhäusler“ wichtig. Viele Städter aus Linz oder Wels kamen, gingen in Scharten spazieren und kauften die Früchte ein. Oder die Bauern brachten sie mit alten Fuhrwerken auf die Märkte. Später holten erste Obsthändler die begehrten Schartner Kirschen mit Pferdefuhrwerken und dann mit Lastwägen ab. Wenn im Frühsommer die Ernte losging, wurden die langen hölzernen Leitern an die Bäume gelehnt, oft auch drei in einen Baum. Zum „Kersch brocken“ kamen auch Verwandte, Nachbarn und Taglöhner.  Die Kirschen wurden in Zisteln gesammelt und dann in große Körbe geleert. Entlang der Kirschenalleen wurden in gewissen Abständen kleine „Kirschhüterhäusl“ oder „Kerschwachterhäusl“ errichtet. Zur Kirschenzeit saß jemand darin und passte auf, dass nicht allzu viele Kirschen gestohlen wurden. Auch Schwärme von Staren wurden verjagt. Heute erinnern in Scharten nur mehr zwei solcher Kirschhütterl an vergangene Zeiten. 

Die meisten größeren Bauern hatten ein „Baumgartl“. Dort wurden aus Kernen oder Wurzelschößlingen Wildlinge aufgezogen. Wenn diese eine Höhe von rund zwei Meter erreicht hatten, wurden sie geköpft und mittels Spaltveredelung die gewünschten Sorten aufgepropft. Kirschen veredelte man gerne auf die starkwüchsige Vogelkirsche. Daraus entwickelten sich langlebige Kirschbäume. Zwei Kirschensorten waren besonders gängig in Scharten. Die kleinen, dunklen, saftigen Schartner Rainkirschen (“Reinkersch“) waren und sind auch heute noch die besten Bunkel- und Strudelkirschen. Auch die „Pfelzer“  - eine für damalige Verhältnisse großfruchtige Knorpelkirsche - erreichte in Scharten eine gewisse Bedeutung. 

Kirschenfest

Sonntag, 23. Juni, ab 10 Uhr

Firlingerhof, Rexham 27, Scharten

(Ersatztermin bei Schlechtwetter: 30. Juni)


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden


Junge ÖVP informiert Stellungspflichtige im Bezirk Eferding

Junge ÖVP informiert Stellungspflichtige im Bezirk Eferding

EFERDING. Die Junge ÖVP Bezirk Eferding hat die stellungspflichtigen Männer aus dem Bezirk zu einem Informationsabend ins Freund's Lokal eingeladen. ...

Tips - total regional Katharina Bocksleitner
Stroheimer Musiker spielen in Hartkirchen

Stroheimer Musiker spielen in Hartkirchen

STROHEIM/HARTKIRCHEN. Nach einer gelungenen Premiere im Vorjahr lädt der Musikverein Stroheim zum Frühjahrskonzert auch heuer wieder in den ...

Tips - total regional Katharina Bocksleitner
Doppelkonzert in der Aschacher Tischlerei photo_library

Doppelkonzert in der Aschacher Tischlerei

ASCHACH. Das Lara Amalia Quartett und das Lost Compadres Quintett geben ein gemeinsames Konzert in der Tischlerei am Schopperplatz in Aschach. ...

Tips - total regional Katharina Bocksleitner
Skispringer-Elite zu Gast in Hinzenbach

Skispringer-Elite zu Gast in Hinzenbach

HINZENBACH. Der UVB Hinzenbach veranstaltet am Freitag, 12. April, um 18 Uhr einen Skispringer-Empfang an der Hinzenbacher Sprungschanze.

Tips - total regional Katharina Bocksleitner
Mit dem Rad einkaufen fahren und gewinnen

Mit dem Rad einkaufen fahren und gewinnen

BEZIRK EFERDING. Die Sammelpass-Aktion „Kauf lokal – Rad regional“ der ÖVP Bezirk Eferding läuft wieder von 1. April bis 30. September. ...

Tips - total regional Katharina Bocksleitner
Neuer Obmann für FPÖ Hinzenbach

Neuer Obmann für FPÖ Hinzenbach

HINZENBACH. Thomas Obermayr wurde zum neuen Ortsparteiobmann der FPÖ Hinzenbach gewählt. Sein Vorgänger Günter Reischl wird ihn als Stellvertreter ...

Tips - total regional Katharina Bocksleitner
Musik und Kabarett am KulturBahnhof Eferding

Musik und Kabarett am KulturBahnhof Eferding

EFERDING. Die Veranstaltung von Sängerin Birgit Denk und ihren Kollegen Alex Horstmann am Bass sowie Ludwig Ebner an der Gitarre ist weder ganz ...

Tips - total regional Katharina Bocksleitner
Vier Musikschüler aus dem Bezirk Eferding fahren zum Bundeswettbewerb

Vier Musikschüler aus dem Bezirk Eferding fahren zum Bundeswettbewerb

BEZIRK EFERDING. Beim oberösterreichischen Landeswettbewerb „Prima la Musica“ haben 16 Musikschüler der Landesmusikschulen Eferding, Alkoven ...

Tips - total regional Katharina Bocksleitner