Anrainer bangen um letzten Naturweg und Erholungsgebiet
EFERDING. Dort, wo die Faule Aschach einen Bogen schlägt und an der Puppinger Ortschaft Waschpoint vorbeiläuft, soll ein neuer Funcourt in Eferding entstehen. Eine Gruppe Anrainer fürchtet weitreichende Verschlechterungen und mehr Gefahr bei Hochwasser.
Ein geschotterter Weg verbindet die Eferdinger Nibelungenstraße mit der Brandstätterstraße. 500 Meter ist der ausgeschilderte Geh- und Radweg lang, er führt über eine Brücke durch die Auenlandschaft an der Faulen Aschach. Nach den aktuellen Plänen soll dieser Weg auf einer Breite von zwei Metern asphaltiert werden, um die Verbindungsstrecke zum Fußballplatz und dem entstehenden Funcourt herzustellen. Das bedeutet 1.000 Quadratmeter Bodenversiegelung in einem Gebiet, das zuletzt 2013 von starkem Hochwasser betroffen war. Dort, wo der Funcourt entstehen soll, muss die Fläche aufgeschüttet werden, stattdessen soll einige Meter weiter eine Absenkung entstehen, um im Hochwasserfall genügend Platz für das Wasser zu bieten. Eine Gruppe von Anrainern, unter ihnen Sarah Horwarth, ist mit den Plänen der Stadtgemeinde wenig einverstanden. Sie fürchtet die Bedrohung von seltenen Tierarten wie Bibern und Maulwürfen, die in der Au leben. Der Radweg ist zudem der letzte Naturweg in der Stadtgemeinde Eferding und soll laut den Anrainern geschützt werden. Im wasserrechtlichen Gutachten, welches inzwischen vorliegt, war der geplante Hochwasserschutz für die Waschpoint nicht mit einbezogen worden. Die Anrainer fürchten, dass dieser sich ebenfalls negativ auf das Gelände auswirken könnte und dass Hochwasser auf dem Gelände in Zukunft häufiger auftreten. Sie haben Beschwerde vor dem Landesverwaltungsgericht erhoben. Auch dass bereits ein Funcourt in Hinzenbach besteht, etwa zwei Kilometer vom geplanten Objekt entfernt, führen die Anrainer als Argument an.
Bürgermeister relativiert
Bürgermeister Severin Mair erklärt, Ziel des Projekts sei es, das Gelände besser nutzbar zu machen. Der Geh- und Radweg sei eine wichtige Querverbindung durch die Stadt und müsse asphaltiert werden, damit er ganzjährig benutzbar ist. „Das Wasser kann dort immer noch am Rand des asphaltierten Weges versickern“, so Mair. In der Stadt fehle eine Freizeitfläche, die für Jugendliche benutzbar ist und das geplante Areal rund um den Funcourt soll naturnahe gestaltet werden. Bienenwiesen und Biotope sollen entstehen, mit der geplanten Absenkfläche und einer Teichanlage, die entstehen soll, will die Stadt mehr Biodiversitätsfläche bieten. „Man kann es nicht allen recht machen“, resümiert Mair.
Keine Gefahr für den Hochwasserschutz
Puppings ÖVP-Bürgermeister Mario Hermüller sieht in dem Projekt kein Problem, solange es dem geplanten Hochwasserschutz in Waschpoint nicht im Weg steht. Die Gemeinde Pupping hat in dem Verfahren keine Parteienstellung, die Planer des Hochwasserschutzes und des Funcourt-Projekts stehen aber in ständigem Austausch. Von seiner Seite gebe es daher keine Bedenken, so Hermüller.<
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08.09.2021 13:31
Anrainer bangen um letzten Naturweg und Erholungsgebiet
Ich bin in der Leumühle aufgewachsen und ea gibt sicher kaum jemanden, der diesen Weg öfter nutzt als ich. Egal ob ich mit dem Rad fahre, Laufen gehe, eine Runde mit dem Kinderwagen drehe oder meine Großtante mit dem Rollstuhl eine Ausfahrt macht, dieser Weg ist ganzjährig problemlos zu benutzen, solange gemäht bzw. der Schnee geräumt wird. Es ist mehr als schade und in Zeiten in denen der Umweltschutz mehr Bedeutung hat als jemals zuvor einfach unbegreiflich warum dort dieser wunderbare Weg zubetoniert werden soll. Der Funcourt, ist für junge Leute, diese werden jedenfalls auch den unbetonierten Weg nutzen können.