Jungbauernkalender-Model: "Es geht um das Image der Landwirtschaft"
PUPPING. Martin Gammer lacht von der Titelseite des diesjährigen Jungbauernkalenders. Im Interview mit Tips erzählt der 23-Jährige, wie man Landwirtschaft attraktiv macht und wie es mit einer Modelkarriere in Zukunft aussieht.
Tips: In der Barbara Karlich- Show sprichst du über die Liebe zum Land. Was sind die Herausforderungen für dörfliche Strukturen und Landwirtschaft?
Gammer: Junge Menschen für die Landwirtschaft zu begeistern ist ein schwieriges Thema. Viele wollen keine Bauernhöfe mehr übernehmen, sondern lieber 40 Stunden arbeiten und am Wochenende frei haben. Die Corona-Pandemie hat das Bewusstsein der Menschen für regionale Lebensmittel geweckt, ein Teil davon wird auch nach der Krise verstärkt regionale Produkte und Lebensmittel einkaufen.
Tips: Du betreibst mit deinen Eltern einen Frischgemüsebetrieb. Welche Produkte erzeugt ihr, wie läuft dein Tag ab?
Gammer: Wir produzieren Salate, Kohlrabi, Weißkraut, Porree, Zwiebeln und Zuckerhut. Sie werden in der Umgebung verkauft und bis nach Wien geliefert. Im Winter sind wir mit Instandhaltungen beschäftigt, derzeit verarbeiten wir Kraut und Lauch, wir bereiten uns auf die nächste Saison vor. Im Sommer geht die Arbeit um halb fünf in der Früh los, je nach Wetter arbeiten wir auch bis nach 18 Uhr. Wir sind sehr wetterabhängig.
Tips: Ein richtiger Sommer ist da aber nicht drin? Sieht man dich auch im Freibad?
Gammer: Das ist alles Einteilungssache, wir haben die Freiheit, auch viel in unserem Alltag selbst entscheiden zu können.
Tips: Wie kam die Entscheidung beim Jungbauernkalender mitzumachen?
Gammer: Ich habe mich sehr kurzfristig beworben, erst ein bis zwei Tage vor Einsendeschluss habe ich meine Bewerbung abgeschickt, beim Casting in Salzburg mussten wir angeben, wie weit wir uns ausziehen würden, es gibt drei Kategorien. Meine Antwort war „Ein bisschen Hintern geht schon“, das hat man später beim Fotografieren mit mir verbunden (lacht).
Tips: Wie lief das Shooting später ab?
Gammer: Gemeinsam mit allen anderen Kandidaten haben wir vier Tage in der Oststeiermark verbracht, das war wie Urlaub. Die Motive im Kalender werden von den Fotografen ausgesucht, ich wurde als Forstarbeiter abgelichtet, was gut für mich gepasst hat.
Tips: Wie hat dein Umfeld auf deine Teilnahme reagiert?
Gammer: Alle meine Freunde haben sich sehr gefreut, von den anderen Teilnehmerinnen habe ich gehört, dass sie auch manchmal mit Vorurteilen zu kämpfen hatten. Aber beim Jungbauernkalender geht es nicht nur darum sich auszuziehen, es geht darum, das Bild der Landwirtschaft attraktiver zu machen. Wir sind keine Bauerntrampel, sondern zeigen was wir können.
Tips: Kannst du dir eine weitere Zukunft als Model vorstellen?
Gammer: So lange ich jung bin, kann ich mir schon vorstellen, noch mehr zu machen.
Tips: Wäre eine Teilnahme bei „Bauer sucht Frau“ denkbar?
Gammer: Ich bin noch nicht so ein verzweifelter Single (lacht).
Tips: Wie hältst du dich fit?
Gammer: Ich bin eine kleine Sportskanone. Jeden zweiten Tag bin ich im Fitnessstudio, sonst fahre ich Rad und schwimme und natürlich gibt es auch am Hof immer was zu tun.
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