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Ausstellung in Hartheim: Lebenswege von britischen NS-Opfern

Katharina Bocksleitner, 15.01.2024 13:00

ALKOVEN. Der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim beherbergt ab Ende Jänner die Ausstellung „Finding Ivy. A life worthy of life“. Diese wird am Samstag, 27. Jänner, eröffnet.

Ivy Angerer wurde in Hartheim ermordet. (Foto: Familie Angerer/Dokumentationsstelle Hartheim)
Ivy Angerer wurde in Hartheim ermordet. (Foto: Familie Angerer/Dokumentationsstelle Hartheim)

Die Ausstellung zeigt 13 Biografien von Personen, die einen Bezug zu Großbritannien haben und in den Jahren 1940 und 1941 im Rahmen der Aktion T4 ermordet wurden. Die Lebenswege sind das Ergebnis eines internationalen Forschungsprojekts und werden nun in der Wanderausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Ausstellung ist bis Mitte März in Hartheim zu sehen, danach in Großbritannien und Deutschland. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf Ivy Angerer, die vor dem Ersten Weltkrieg als Tochter deutscher und österreichischer Einwanderer in Schottland geboren wurde und eine Lernbehinderung hatte. Ivy Angerer wurde 1940 im Alter von 29 Jahren in Hartheim ermordet. Die Recherche nach ihrem Schicksal wurde von der britischen Pflegewissenschaftlerin Helen Atherton initiiert: „Ivys Biografie ist ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der NS-Euthanasie, regt aber auch dazu an, die Einstellung zu den Schwächsten von heute, insbesondere zu Menschen mit Lernschwierigkeiten, kritisch zu hinterfragen und zu prüfen, inwieweit sie wirklich als geschätzte Bürger akzeptiert werden. Das Beispiel der nationalsozialistischen Euthanasie zeigt auf schockierende Weise, wohin eine rein wirtschaftliche Betrachtung des Wertes des menschlichen Lebens im schlimmsten Fall führen kann. Ivys Geschichte enthält eine eindringliche Botschaft über die absolute Notwendigkeit, die Zugehörigkeit von Menschen mit Behinderungen zur Gesellschaft zu fördern.“


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