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SCHARTEN. Der „Mair zu Oberndorf“ – der Hof von Franz Ennser und Isabella Buber-Ennser in Scharten erhielt vom Land Oberösterreich den Ehrentitel Erbhof. Das Anwesen ist seit zirka 1650, also seit zehn, wahrscheinlich sogar elf Generationen, in Familienbesitz.

  1 / 2   Isabella Buber-Ennser und Franz Ennser erhielten eine Urkunde für ihren Erbhof. (Foto: Bocksleitner)

Franz Ennser ist Geschäftsführer eines großen Unternehmens, das Getränkegrundstoffe und Aromen herstellt, seine Gattin arbeitet als Demografin. Doch schon bevor sie mit ihrem Sohn und ihrer Tochter von Wien zurück nach Scharten gezogen sind, haben sie an den Wochenenden die Arbeit am Hof erledigt. Die Felder sind zwar verpachtet, aber um Wald, Wiesen, Obst und Fischerei kümmert sich die Familie selbst. Als sie das Gebäude bezogen, haben sie es zuvor rundum renoviert. Trotzdem befinden sich noch immer Spuren der Vergangenheit auf dem Anwesen. „Der älteste Teil des Gebäudes stammt aus dem Jahr 1774“, erklärt Ennser.

Der Titel „Erbhof“

Buber-Ennser hat sich schon immer für die historischen Hintergründe des Hofs interessiert und begann während der Pandemie damit, die Vergangenheit der Familie ihres Mannes und des Hofes zu recherchieren. Sie suchte in Online-Datenbanken, Pfarrbüchern und im Landesarchiv. Um den Ehrentitel Erbhof zu erhalten, muss sich das Gut seit mindestens 200 Jahren im Familienbesitz befinden und landwirtschaftlich genutzt werden. Das belegten die Nachforschungen, also stellte das Ehepaar Ennser einen Antrag beim Land Oberösterreich. Nach dessen Prüfung erhielt der „Mair zu Oberndorf“ den Ehrentitel mit einer Urkunde. „Die Ehrenbezeichnung ‚Erbhof‘ zeichnet jene Bauernfamilien aus, die durch ihre harte und unermüdliche Arbeit über Generationen hinweg den Erhalt ihres Betriebes sicherstellen. Die Auszeichnung steht für Arbeit und Leistung, für das Zusammenstehen als Familie und als Betrieb, für den Erhalt und die Weitergabe von Wissen, von Werten und von Traditionen“, erklärte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) bei der feierlichen Verleihung im Linzer Landhaus. Über die Arbeit, die dahinter steckte, erzählt Buber-Ennser: „Es war zwar ein großer Aufwand, aber es hat sich gelohnt. Vieles findet man heute schon im Internet und die Mitarbeiter im Landesarchiv sind sehr hilfsbereit. Ich möchte alle Landwirte dazu ermuntern, das zu machen.“ „Auch wenn es nicht für den Ehrentitel reicht, ist es für jeden interessant, sich mit der Geschichte des eigenen Hofs zu beschäftigen“, sagt Ennser.

Die Zukunft des Hofs

Er wünscht sich, dass das Anwesen auch zukünftig bei einem seiner Kinder bleibt: „Bisher hat sich aber noch keiner von ihnen besonders hervorgetan. Sie studieren beide in Wien und haben anderes im Kopf. Dennoch kommen sie gerne nach Hause und genießen die Möglichkeiten am Land und in der Natur.“ Ennser ist der Meinung, dass man seine Kreativität am Land besser ausleben kann und dass auch die Jungen die Qualität ihrer selbst produzierten Säfte immer mehr zu schätzen wissen.


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