Rückkehr der Legion: Landesausstellung lässt Römer in Oberösterreich auferstehen
OBERÖSTERREICH. Die Oberösterreichische Landesausstellung 2018 steht kurz vor der Eröffnung. Vom 27. April bis zum 4. November stehen „Die Römer“ im Zentrum des Geschehens.
„Die Rückkehr der Legion: Römisches Erbe in Oberösterreich“ – unter diesem Titel steht die diesjährige Landesausstellung, die das Leben der Römer in Oberösterreich wieder auferstehen lässt und in beeindruckender Weise inszeniert. Hauptstandort der Landesausstellung sind Enns, die nachweislich älteste Stadt Österreichs, sowie Schlögen und Oberranna im Oberen Donautal. Neben der geschichtlichen Aufbereitung seitens des Landes OÖ sowie der Gemeinden selbst zeugen zahlreiche Begleitprojekte vom großen Interesse an der Landesausstellung.
Enns
Lauriacum war einer der größten und wichtigsten Handels- und Militärstützpunkte an der Nordgrenze des Römischen Reichs. Seine Bedeutung erlangte es durch die Stationierung der zweite italischen Legion (legio II Italica) im Ortsteil Lorch. Zur Blütezeit lebten in Lauriacum circa 25.000 Menschen – eine bunte Mischung aus Römern, Einheimischen und Zuwanderern aus allen Teilen des Reichs. Interaktiv und mit allen Sinnen erfahren die Besucher den römischen Alltag und erhalten außergewöhnliche Einblicke in das private und öffentliche Leben von Lauriacum.
Oberranna
In Oberranna bei Engelhartszell errichteten die Römer vor etwa 1700 Jahren unmittelbar über der Donau eine kleine, sehr massive Befestigungsanlage mit quadratischem Grundriss und an den Ecken angesetzten Rundtürmen. Dieser „Quadriburgus“ war zu seiner Blütezeit vermutlich dreigeschossig und etwa zehn Meter hoch. Nachdem der Burgus noch zur Römerzeit einem Brand zum Opfer fiel, vergingen über 1000 Jahre, bis im Spätmittelalter ein neues Gebäude über dem Schuttkegel des Burgus errichtet wurde. Diese Aufbauten schützten die alten Gemäuer, sodass wir heute das mit Abstand am besten erhaltene römische Bauwerk Oberösterreichs vor uns haben.
Schutzbau für Quadriburgus
Ein Schutzbau macht diesen archäologischen Schatz für die Öffentlichkeit zugänglich und wird ihn für zukünftige Generationen erhalten. Im Inneren des Baus führt eine zum Teil schwebende Steganlage in Stahl-Holz-Konstruktion die Besucher über die römischen Ruinen. Am höchsten Punkt eröffnet sich ein wunderbarer Blick auf die Donau und macht die strategische Lage und die Funktion des Römerburgus nachvollziehbar. Der Schutzbau ist ab 30. Juni 2018 geöffnet.
Schlögen
Am Standort des heutigen Schlögen (Gemeinde Haibach/Donau) befanden sich zur Römerzeit ein Kastell, eine kleine Siedlung und ein 14 Meter langer Bau, der bereits vor 180 Jahren die ersten Altertumsforscher begeistert hat. Bei dem gut erhaltenen Bauwerk, das erst 2015 vollständig ausgegraben und untersucht werden konnte, handelt es sich um ein römisches Bad, das mit erstaunlicher technischer und baulicher Finesse umgesetzt wurde.
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