FPÖ Enns fordert Wohnungen für sozial Schwache
ENNS. Die FPÖ Enns fordert mehr leistbaren Wohnbau in Enns. Für sozial schwache Menschen sollten von der Stadtgemeinde maximal günstige Wohnungen geschaffen und zum Selbstkostenpreis ohne Gewinnabsicht angeboten werden.
Der Fokus liegt auf Menschen, die ihren Hauptwohnsitz in Enns haben, Mindestsicherungsbezieher sind oder bis maximal 1.000 Euro netto pro Monat verdienen. Die Wohnungen sollten direkt von der Gemeinde und nicht von einer Wohnungsgenossenschaft verwaltet werden, um überhöhte Betriebs- und Verwaltungskosten zu sparen. Berechnungsgrundlage für die Höhe der Mieten sollten die Errichtungskosten sein. „Es würde sich hierbei um „echte“ Gemeindebauten handeln, bei denen der Profit kein Thema sein sollte“, sagt Vizebürgermeister Fritz Altmann. Zum Start des Projekts sieht die FPÖ mindestens zwölf Wohneinheiten plus Gemeinschaftsräume vor.
Reines Politikum
Werner Petermair, Bürobetreiber von RE/MAX Future in Enns, sieht in der Diskussion um leistbaren Wohnraum ein reines Politikum. Der Immobilienmarkt reguliere sich durch Angebot und Nachfrage selbst, weshalb Eingriffe von außen nicht nötig sind. In Enns sei außerdem genug Wohnraum vorhanden. Allein auf der Plattform Willhaben sind derzeit über 50 Wohnungen in verschiedenen Größenordnungen zu finden. „Wenn so viele Wohnungen leer stehen, besteht offenbar wenig Bedarf“, so Petermair. Der Grund für zu hohe Immobilienkosten liege nicht an den Vermietern, sondern eher an überzogenen Wohnstandards. „Jeder sollte sich die Frage stellen, ob er den Komfort überhaupt braucht“, so Petermair.
Region ist preiswert
Enns sei wie Asten und St. Valentin im Vergleich zu anderen Städten preiswert, was die Mietpreise anbelangt. Die Preise pro Quadratmeter liegen in den drei Gemeinden bei fünf bis acht Euro. Auch die Kaufpreise seien im Vergleich zu Linz günstig. Statt über Immobilienpreise zu diskutieren, könne man genauso gut über eine Senkung der Kanal- und Müllgebühren oder niedrigere Kosten für Strom und Wasser nachdenken. „Sinnvoll wäre es, die Dächer für alternative Energien zu nutzen“, so Petermair.
Kein Budget vorgesehen
Die ÖVP Enns hält Kooperationen mit gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften für sinnvoller als gemeindeeigene Sozialwohnungen zu errichten. Diese hätten auf dem Gebiet einerseits mehr Erfahrung, andererseits würden auch die Kosten für den mit der Bautätigkeit verbundenen Sach- und Personalaufwand für die Stadt Enns deutlich höher ausfallen. Mehrparteienhäuser für sozial schwache Menschen würden außerdem zu Ghettobildung führen. Laut Vizebürgermeister Rudolf Höfler, Obmann des Ausschusses für örtliche Raumplanung, ist im mittelfristigen Finanzplan auch kein Budget für gemeindeeigene Wohnungen vorgesehen.
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