Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Eremitage stellt neuem Stadtgeschichtemuseum Bild von Ennser Setzschild zur Verfügung

Thomas Lettner, 19.07.2022 20:00

ENNS. Trotz der politischen Spannungen aufgrund des Ukraine-Kriegs funktioniert der kulturelle Austausch mit Russland, wie der Museumverein Lauriacum erfreulicherweise feststellen durfte.

  1 / 2   Diese Tartsche gelangte in der ersten Hälfte 19. Jahrhunderts aus dem Zeughaus der Stadt Enns in den Kunsthandel und kam Jahre später in die Kunstsammlung der Eremitage in St. Petersburg. (Foto: Eremitage St. Petersburg)

Im neuen Museum für Stadtgeschichte im Schloss Ennsegg, das am 22. April 2023 eröffnen wird, werden zwei Tartschen – auch Pavesen genannt – ausgestellt. Darunter versteht man 140 Zentimeter hohe Setzschilder, die ursprünglich den Fußsoldaten als Schutz vor feindlichen Pfeilen und gegen Reiterangriffe dienten. Im ehemaligen Zeughaus der Stadt in Enns waren ursprünglich drei Tartschen untergebracht, die eine rein repräsentative Funktion erfüllten und bei feierlichen Anlässen zur Anwendung kamen. Die drei Schilder stammen aus dem zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts.

Verkauf an den Kunsthandel

Darauf dargestellt ist als Hauptfigur der Heilige Georg als Drachentöter sowie das Ennser Stadtwappen bestehend aus dem Oberteil des silbernen (weißen) Panthers in grünem Feld (Wappen der steirischen Otakare im 12. Jahrhundert und bis heute steiermärkisches Landeswappen) sowie einem silbernen (weißen) und roten Balken aus dem rot-weiß-roten Bindenschild der Babenberger, der heutigen Fahne Österreichs. In den vier Ecken ist der böhmische Löwe abgebildet und am Rand ein bandförmiges Ornament. In der ersten Hälfte 19. Jahrhunderts gelangte eine Tartsche aus dem Zeughaus der Stadt in den Kunsthandel und kam Jahre später in die Kunstsammlung der Eremitage in St. Petersburg.

Farb-Reproduktion angefordert

Der Museumverein hat mit Hilfe des Museumsgestalters Peter Felzmann (Monte Projects GmbH aus Leonding) für die Neuaufstellung des Museums eine Farb-Reproduktion von der Direktion der Eremitage angefordert, was nach Bezahlung von 100 Euro Manipulationsgebühr gelungen ist. „Es ist erfreulich, dass die kriegerischen Ereignisse und die damit verhängten Sanktionen keinen Einfluss auf die wissenschaftliche Zusammenarbeit und den kulturellen Austausch haben und die Eremitage uns dieses hochauflösende Bild zur Verfügung gestellt hat“, bedankte sich Gottfried Kneifel, der Obmann des Museumverein Lauriacum.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden