Landesrätin Haberlander: Abschaffung des generellen Rauchverbots in der Gastronomie nicht zu begrüßen
ENNS/OÖ. Für Christine Haberlander sei die Abschaffung des generellen Rauchverbots in der Gastronomie, gesundheitspolitisch ein „unbefriedigendes Ergebnis“.
Deutliche Worte findet Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP) zu den Plänen der Koalitionsverhandler, das für 1. Mai 2018 beschlossene generelle Rauchverbot in der Gastronomie zu kippen: „Aus gesundheitspolitischer Sicht ist die Rücknahme des generellen Rauchverbots in der Gastronomie ein völlig unbefriedigendes Ergebnis. Die Studienlagen sind bei diesem Thema ganz eindeutig, alle medizinischen Experten sprechen sich für ein Rauchverbot aus.“
Alamierende Zahlen
Auch Haberlander teile angesichts der Zahlen - über 10.000 durch das Rauchen verursachte Todesfälle und 4000 Lungenkrebs-Neudiagnosen in Österreich jährlich, sowie zahlreichen weitere negativen gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und schwere Atemwegserkrankungen - diese Einschätzung. „Ich sehe in einem Abgehen vom bereits beschlossenen generellen Rauchverbot in der Gastronomie einen großen gesundheitspolitischen Rückschritt“, so Haberlander.
Erhöhung des Alterslimits
Positiv sehe Haberlander zwar die beabsichtigte Erhöhung des Alterslimits für das Rauchen von 16 auf 18 Jahre, doch sei diese Regelung bereits von den Ländern bei der Landesjugendkonferenz beschlossen worden „und sollte nun wie avisiert bis spätestens Mitte 2018 umgesetzt werden“, fordert die Landesrätin in einer Aussendung und sagt weiter: „Dieser Schritt wird aber durch die Rücknahme des generellen Rauchverbots in der Gastronomie konterkariert.“
Prävention und Aufklärung
Nur in zwei der 35 OECD-Staaten habe es in den letzten 15 Jahren keinen Rückgang der Raucherquote gegeben – und zwar in Österreich und der Slowakei. „Wir haben deshalb gesundheitspolitisch noch einiges aufzuholen und müssen vermehrt auf Prävention und Aufklärung setzen und damit schon bei den Kindern beginnen. Rückschritte beim Raucherschutz können wir uns vor diesem Hintergrund nicht leisten“, so Haberlander abschließend.
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