Notstromdieselaggregat macht das UW Ernsthofen blackoutsicher
ERNSTHOFEN/OÖ. Ende Oktober 2020 wurde die Generalerneuerung der 220 kV (Kilovolt)-Leitung „Donauschiene“, die vom Innviertel bis Ernsthofen führt, abgeschlossen. Rund 125 Millionen Euro wurden dafür investiert.
Die 1941 in Betrieb genommene Donauschiene ist eine wichtige Versorgungsleitung im oberösterreichischen Stromnetz. Die lange Betriebsdauer und die stetig ansteigenden Anforderungen an das Stromnetz erforderten eine Generalerneuerung. Alle Masten und Leitungsseile der Bestandleitung wurden demontiert und ersetzt. Die alte Trassenführung blieb erhalten und wurde an einigen Stellen optimiert. Die Übertragungskapazität wurde mehr als verdoppelt und den zukünftigen Anforderungen einer sicheren Stromversorgung angepasst.
Wichtiger Netzknoten
Das Umspannwerk Ernsthofen ist einer der größten und wichtigsten Netzknoten im übergeordneten Stromnetz der APG (Austrian Power Grid AG), der Betreiberin des überregionalen österreichischen Stromnetzes. Die 110 kV-Anlage des Umspannwerks versorgt über die jeweiligen Netzbetreiber Netz Oberösterreich GmbH und Linz Strom Netz GmbH sowohl im Großraum Linz als auch im Großraum Steyr zahlreiche Haushalte und Betriebe mit Strom. Auch das 110 kV-Netz der Netz Niederösterreich GmbH ist über das Umspannwerk angebunden und versorgt damit den Westen Niederösterreichs mit Amstetten sowie den Enns-Donauwinkel.
50 Millionen Euro Investition
Für die Modernisierung der Donauschiene waren im UW Ernsthofen keine Adaptierungen notwendig. Um eine sichere Stromversorgung in der Region zu gewährleisten, investiert die APG jedoch rund 50 Millionen Euro in die Modernisierung der 110 kV-Anlage. Ein wesentliches Ziel ist es, die Kapazität zu erhöhen. Das Sanierungsprojekt läuft seit 2017 und wird voraussichtlich Ende 2022 fertiggestellt.
Dieselaggregat bei Blackout
Anfang Jänner schrammte Europa aufgrund von Frequenzschwankungen nur knapp an einem Blackout vorbei. Diese können unter anderem durch die Einspeisung erneuerbarer Energiequellen entstehen. Im Umspannwerk Ernsthofen laufen Stromleitungen auf allen Hochspannungsebenen (110, 220 und 380 Kilovolt) zusammen, die überwiegend saubere Energie aus Wind- und Wasserkraft transportieren. Gleichzeitig verfügt das Umspannwerk über ein großes Notstromdieselaggregat mit 570 kVA (Kilovoltampere) und eine eigene Bevorratung mit ausreichend Dieselkraftstoff. Das Aggregat dient im Falle eines Blackouts der Eigenbedarf-Versorgung, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Sobald das Stromnetz wiederhergestellt ist, können die Verbraucher umgehend wieder versorgt werden.
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