"Die Fitnessbranche wird in den Abgrund getrieben"
ENNSDORF. Martin Heiligenbrunner und Christian Zierhut betreiben seit 2017 erfolgreich ein Fitnessstudio in Ennsdorf. „Wir haben seit der ersten Minute sehr viel Herzblut und Energie in unser 'Herzensprojekt' investiert. Bis Anfang letzten Jahres durften wir damit unsere Leidenschaft leben, die für unsere Mitglieder spürbar war“, erzählt Zierhut – und dann kam der erste Lockdown.
Kennen gelernt haben sich Christian Zierhut und Martin Heiligenbrunner 2004 im Zuge ihrer gemeinsamen Leidenschaft des professionellen Ringens. „Wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht und sind immer wieder gemeinsam im Training gewesen. 2017 hatten wir die Möglichkeit, ein Gym zu übernehmen, das schon aufgegeben wurde. Mit viel Eifer haben wir unsere Mitgliederzahl innerhalb von drei Jahren von knapp 100 auf 300 steigern können“, erzählt der Sportler. Bereits der erste Lockdown traf das Duo hart. Doch durch viel Arbeit und dank ihrer treuen Kunden konnten sie die erste Schließung mit einem blauen Auge hinter sich lassen. „Wir blickten motiviert nach vorne, unwissend, welche harte Zeit uns noch bevorstehen würde“, so Zierhut.
Bereits seit drei Monaten durchgehend geschlossen
Seit 3. November mussten die beiden ihr Studio in Ennsdorf erneut aufgrund der Corona-Maßnahmen schließen – bis heute. „Das bedeutet, dass unser Fitnessstudio bereits drei Monate durchgehend geschlossen ist – und wir sprechen hier nur vom dritten Lockdown. Zählen wir die beiden anderen dazu, kommen wir in Summe auf sechs Monate. Sechs Monate, wo wir unseren Kunden ihr gesundheitsförderndes Training verwehren müssen. Die Schließung zieht nicht nur einen finanziellen Schaden für unser Unternehmen nach sich, man darf auch den gesundheitlichen Aspekt unserer Mitglieder nicht vergessen. Wir führen ein sehr familiäres Fitnessstudio bei uns in Ennsdorf und wir wissen, wie unsere Mitglieder bereits unter der Schließung leiden“, sagt Christian Zierhut.
Workout im Lockdown
Die beiden Fitnesstrainer haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihren Mitgliedern den bestmöglichen Ersatz für ihr Training im Fitnessstudio zu bieten. „Wir haben unzählige Homeworkouts gefilmt und stellen diese auf unserem Youtube-Kanal gratis zur Verfügung, wir bieten kostenlose Live-Workouts für unsere Kunden an und teilen gesundheitsfördernde Tipps und Tricks auf unseren Social-Media-Kanälen“, so Zierhut und weiter: „Wir können nicht verstehen, warum es uns bis heute untersagt wurde, Outdoortrainings in Kleingruppen abzuhalten, wo wir doch die nötigen Abstandsregelungen einhalten können. Warum wird uns hier so ein Riegel vorgeschoben – ohne zu versuchen Kompromisse zu finden und Lösungen?“ In ihrem Studio checken sich alle Mitglieder mit einem Chip ein und aus, somit kann klar nachvollzogen werden, wann sich welche Personen im Studio aufgehalten haben. Sie können ein Hygienekonzept vorlegen, stellen Desinfektionsmittel zur Verfügung und können die Anzahl der Trainierenden durch Terminvergabe regeln und sich somit eventueller Regulatorien anpassen.
„Uns liegt unser Studio am Herzen und uns liegt die Gesundheit unserer Mitglieder am Herzen. Bewegung ist so wichtig und wir sprechen hier nicht nur von den Fitnessstudios, sondern auch von Vereinen und sonstigen Anbietern, die den Menschen zu einem gesunden und aktiven Lebensstil verhelfen. Wir möchten uns Gehör verschaffen, Gehör für diesen derartig wichtigen Bereich unseres Lebens. Es muss uns erlaubt sein, mit den Menschen zu arbeiten, wenn auch mit Abstand und diversen Sicherheitsvorkehrungen, die in Zeiten wie diesen gefordert sind“, sagt Christian Zierhut abschließend.
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